Christine Drews – Schattenfreundin

Inhalt

Von Köln in Katrins Heimatstadt Münster verschlägt es die Familie Ortrup in „Schattenfreundin“. Katrin ist froh, dass ihr Sohn Leo so schnell Anschluss gefunden hat – und praktischerweise versteht sie sich mit Bens Mutter Tanja ebenfalls hervorragend. Als überraschend eine Beerdigung ansteht und Leo von Fieber geplagt wird, greift Katrin kurzerhand zum Hörer und fragt, ob Tanja auf den Kleinen aufpassen könne. Sie wähnt ihn bei ihr in guten Händen. Doch als Tanja Leo nicht wie verabredet zurückbringt, wird Katrin nervös – zu Recht! Denn Tanja ist nicht die, die sie vorgibt zu sein…

Spannende Ausgangssituation

Die Ausgangssituation von „Schattenfreundin“ klingt hochspannend. Eine Frau erschleicht sich das Vertrauen von Katrin, die nichts Böses ahnt und einfach nur froh ist, dass sie und ihr Sohn so rasch Freunde gefunden haben. Als sich dann die Gelegenheit bietet, schlägt Tanja zu. Es kommt heraus, dass die Frau nichts als Lügen von sich preisgegeben hat. Eine Suche nach der Wahrheit beginnt – und dabei geht es um Leben und Tod!

Ich war anfangs ziemlich mitgerissen, einfach weil man die Gefahrensituation ja durch den Klappentext schon kommen sieht, aber auch schon jetzt weiß, dass man sie nicht verhindern kann. Man achtet ganz genau auf Anzeichen und fragt sich, ob man Tanja selbst ebenfalls auf den Leim gegangen wäre.

Die Ermittler

Charlotte Schneidmann und ihr Partner Peter Käfer leiten die Ermittlungen. Über Charlotte erfährt man deutlich mehr, Käfer kam mir persönlich eher wie jemand vor, der einfach nur hinterherläuft, Puddingteilchen isst und tut, was man ihm sagt. Er stellt auch immer wieder Fragen, deren Antworten offensichtlich sind. Wahrscheinlich wollte die Autorin einfach hier und da noch etwas unterbringen und hat ihn deshalb (unbeabsichtigt) ein wenig zum Trottel gemacht. Auffällig ist auch, dass Charlotte immer mit Vornamen und Käfer eigentlich durchgehend nur mit Nachnamen genannt werden. Dadurch wird noch einmal deutlich, dass der Leser offenbar eher einen Draht zu der Ermittlerin als zu ihm kriegen soll. Das gelingt einigermaßen. Charlotte hat auch privat viel Schlechtes erlebt und mit ihren ganz eigenen Dämonen zu kämpfen. Nur langsam erfährt man, was eigentlich vorgefallen ist. Das Ende ihrer ganz eigenen Geschichte ist dann leider ziemlich ernüchternd.

Verlauf

So packend die Story auch ist, 100 %-ig zufrieden bin ich mit dem Verlauf des Buches, der dann zeitweise auch einfach mal seicht dahinplätschert, nicht. Zum einen haben mich, wie bereits erwähnt, die Dialoge gestört – sie kommen nicht glaubwürdig rüber. Auch die Kindersprache der 3-Jährigen variiert von völlig kleinkindlich bis zum einen oder anderen eingestreuten perfekten Satz – ebenfalls merkwürdig. Katrins Verhalten gegen Ende ihrem Mann gegenüber scheint mir auch äußerst fragwürdig, zumal einige Dinge nicht einmal weiter hinterfragt und aufgeklärt werden. Das Motiv der Täterin ist mehr oder minder absehbar, es ist alles schon oft dagewesen und nichts Neues. Insgesamt hätte ich mir die eine oder andere Überraschung mehr gewünscht. Das klingt jetzt alles extrem negativ, ich möchte aber betonen, dass durchaus gute Ansätze da sind. Beispielsweise als das Foto auftaucht und noch andere Dinge ins Rollen bringt. Hier war ich total platt und gespannt, was da wohl noch kommen mag. Auch die kursiv gedruckten Einblicke in die Gedankenwelt der Täterin sind ganz gut gelungen. Alles in allem hätte man aber aus der Idee mehr machen können, finde ich.

Reihe

Der Roman ist Teil 1 einer Reihe, in einfacher Sprache gehalten und schnell durchgelesen. Er umfasst auch nur 288 Seiten. Für zwischendurch durchaus geeignet, wenn man keine allzu großen Erwartungen hat. Ich habe „Schattenfreundin“ sehr günstig bei reBuy geschossen und insofern bereue ich nicht, es gekauft zu haben. Teil 2, „Phönixkinder“, habe ich auch parat – mal schauen, ob sich Christine Drews da steigern kann. Die weitere Reihenfolge lautet wie folgt:

3 – Tod nach Schulschluss
4 – Denn mir entkommst du nicht

Fazit

Alles etwas einfach gehalten. Mittelprächtiger Roman, von dem nichts hängen bleiben wird.

3/5!

Schattenfreundin: Roman

Deine Meinung

2 Antworten

  1. Off-Topic: Willst du meine Ausgabe vom Hypnotiseur haben? Ich wüsste echt sehr gerne deine Meinung zum Buch. ;-)

    Natürlich geschenkt, wenn dir gebrauchte Bücher nichts ausmachen (das ist allerdings bestimmt schon so 3-5x gelesen worden ;-).

Und was sagst du dazu?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lass Dich über neue Rezensionen benachrichtigen.