Jodi Picoult – Bis ans Ende aller Tage

Inhalt

Chris und Emily, fast gleichaltrig und zusammen aufgewachsen, sind in „Bis ans Ende aller Tage“ unzertrennlich. Heute, als junge Erwachsene, sind sie ein Paar. Sie machen alles zusammen, verbringen die meiste Zeit gemeinsam. Doch was geschah am 07.11.1997, als Emily ihr Leben durch einen Kopfschuss verlor? Wollten sich die beiden wirklich umbringen? Und warum?

Fragen über Fragen

„Bis ans Ende aller Tage“ aus dem Jahre 1998 beginnt mit der alles entscheidenden Szene: Es fällt ein Schuss. Danach werden die Eltern benachrichtigt, die Tragödie hat ihren Lauf genommen. Zeitlich wechselt der Roman immer zwischen der Vergangenheit und der grausamen Zukunft, angefangen im Jahre 1979, als die Golds und die Hartes zu Nachbarn und sehr schnell engen Freunden wurden. Die Sprünge sind gelungen, man liest sowohl vom schrecklichen Schicksal der Familien als auch, wie sie derart zusammengewachsen sind. Ein Kontrast, der die Frage aller Fragen umso schwieriger erscheinen lässt: Hat Chris Emily umgebracht? Wollten sich beide das Leben nehmen? Wieso ist sein Selbstmordversuch gescheitert? Kann es wirklich sein, dass der nette Nachbarsjunge, der Emily sein ganzes Leben lang geliebt hat, seine Freundin ermordet hat? Was muss für so eine Tat passieren?

Nicht alle Antworten

Ich bin ja durchaus ein Fan von Picoult, auch wenn ich schon einige Enttäuschungen mit ihren Büchern erlebt habe. Leider zähle ich auch „Bis ans Ende aller Tage“ eher zu ihren schlechteren Werken. Die Gründe:

Zunächst passiert mir im Mittelteil zu wenig Spannendes. Der Roman zieht sich. Die Seiten sind zwar gefüllt, bringen mich aber im Endeffekt nicht wirklich weiter und ich möchte einfach nur zum Ende kommen. Dort fast angelangt, wird es richtig gut. Die Gerichtsverhandlung ist äußerst fesselnd beschrieben, ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen, auch wenn einiges vorhersehbar ist.

Dann kommt das Finale. Die Wahrheit. Oder auch nicht. Denn so manches bleibt unausgesprochen. Natürlich, Emily ist tot, sie kann nicht auspacken und alle Details erklären. Aber es gibt mindestens eine Person, die es könnte – und die tut es nicht. Sie vernichtet Beweise, bewahrt ihr Geheimnis. So bleiben bei mir einige Fragezeichen bestehen, denn ich habe an der einfachsten Lösung meine Zweifel. Ja, es gibt hier und da Andeutungen/Vermutungen, aber das ist mir zu wischiwaschi. Das könnte eine falsche Fährte sein. Für mich passen die Beweggründe einfach nicht zu der lange zurückliegenden Geschichte. Meine Theorie, die schon ganz früh entstand, erscheint mir glaubwürdiger – wurde mir aber weder bestätigt noch genommen. Na toll. Man kann die Hinweise, die mal hier- und mal dorthin zeigen, so und so auslegen. Mir ist das alles zu unpräzise. Ich bin entsprechend ratlos und vor allem irre unzufrieden. So kann ich mit der Story einfach schlecht abschließen. Wozu hat man überhaupt durchgehalten? Allein für die Entscheidung? Das reicht mir nicht.

Stil

Sprachlich hat die Autorin mal wieder überzeugt, das Buch lässt sich flüssig lesen, was dann über die Seiten, auf denen nichts Bedeutendes passiert, ein bisschen hinwegtröstet. Die Figuren sind gelungen, auch wenn manche sehr rätselhaft agieren. Besonders den Verteidiger fand ich gut – allerdings ist der auch der Ansicht, dass es die eine Wahrheit nicht gibt. Und das sieht man ja nun in diesem unbefriedigenden Ende scheinbar bestätigt. Ich bin wenig begeistert.

Fazit

Schockierender Anfang, langweiliger Mittelteil, spannender Schluss. Zu abruptes Ende, das bei mir so manches Fragezeichen hinterlässt. Lieber andere Romane der Autorin lesen (z.B. Die einzige Wahrheit oder Neunzehn Minuten).

2,5/5!

Bis ans Ende aller Tage: Roman

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