Julie Hastrup – Blut für Blut

Inhalt

Die beliebte Sozialarbeiterin Kissi Schack wird in „Blut für Blut“ brutal ermordet auf dem Kastell in Kopenhagen aufgefunden. Sie stand in der Öffentlichkeit, hat sich für Einwandererfrauen eingesetzt, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Ist hier einer der zahlreichen Ehemänner durchgedreht? Und welcher?
Rebekka Holm, neu bei der Mordkommission Kopenhagen, wird von den ebenfalls brisanten Vergewaltigungsfällen abgezogen und ermittelt zusammen mit ihrem Kollegen Reza Aghajan.

Krimi-Reihe

Nachdem mir Teil 1 der Rebekka-Holm-Reihe von Julie Hastrup (Vergeltung) so gut gefallen hat, habe ich mir gleich den Nachfolger vorgeknöpft. Auch dieser war in kürzester Zeit ausgelesen, was schon einmal für sich spricht.

Wir haben hier meiner Meinung nach wieder eher einen Kriminalroman als einen Thriller. Zwar wird gleich zu Anfang eine schlimm misshandelte Leiche gefunden, doch ansonsten bleibt es ziemlich unblutig. Man bekommt auch keine grausamen Schilderungen vorgesetzt, die detailliert das Dunkle beleuchten. Es handelt sich um eine solide und bodenständige Kriminalgeschichte.

Figuren

Rebekka Holm ist von der mobilen Spezialeinheit in die Mordkommission gewechselt, Michael sieht sie nur noch höchstselten, zumal sie kräftig eingespannt ist. Nicht nur der Mord, auch die Vergewaltigungen lassen sie nicht los, sie hat kaum noch Zeit für sich. Kann die junge Beziehung das aushalten?

Auch ihre beste Freundin ist wieder dabei, diesmal hat sie private Sorgen, ebenso läuft es in Rebekkas Familie alles andere als rund. Insgesamt gibt es also genügend Konflikte, die die Geschichte voranbringen und stets zum Weiterlesen anregen. Auch wenn Rebekka immer als einzige gegen eine bestimmte Theorie ist, die alle, wirklich alle anderen verfolgen, war sie mir sympathisch. Es wäre dennoch glaubwürdiger, wenn sie nicht immer so allein mit ihrem Riecher dastehen würde. Ich als Leser hätte mich auf ihre Seite geschlagen, aber die erfahrenen Polizisten waren da mal wieder sämtlichst anderer Meinung.

Ich finde, dass man Rebekka hier nicht so gut kennen lernt, würde daher empfehlen, bei Band 1 einzusteigen und erst danach „Blut für Blut“ zu lesen. Nach „Blut für Blut“ kann man sich den ersten Teil sparen, da zu viel über den Täter preisgegeben wird.

Verlauf

Zwar stoße ich immer noch an einigen Stellen auf Wiederholungen, die mich aus dem Lesefluss werfen (nehmen wir als Beispiel S. 112: „Ich kann Sie gerne herumführen.“ – Dann gibt es vier Sätze zur Umgebung, zu Rebekkas Gedanken, ehe da schon wieder steht: „Ich würde Sie sehr gerne auf dem Gelände herumführen.“ Also wirklich! Tu es doch einfach!), bin aber dennoch gut durchgekommen und wollte keine Pausen einlegen.

Das Tempo ist hoch, ich habe die Ermittlungen gespannt mitverfolgt.

Potentielle Verdächtige gibt es zur Genüge, man rätselt automatisch mit. Die eingeschobenen Tagebucheinträge geben einen Einblick in die Welt einer Familie, die alles verloren hat. Der Täter bleibt jeweils bis zum Schluss verborgen. Gerade im Fall Kissi habe ich die Person erst ganz am Ende in Betracht gezogen. Das Motiv finde ich sehr glaubwürdig. Und das trifft auch auf die Vergewaltigungsserie zu.

Alles in allem wieder ein sehr gelungener Krimi, den ich empfehlen kann. Ich werde die Reihe später in jedem Fall vollständig lesen.

Fazit

Spannend und undurchsichtig. Ab und an stören mich aber nach wie vor ein paar sprachliche Dinge.

4/5!

Blut für Blut (Rebekka-Holm-Reihe 2): Thriller

Reihenfolge

1 – Vergeltung
2 – Blut für Blut
3 – Todessommer
4 – Die Toten am Lyngbysee
5 – Stiller Hass


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