Girl on the Train – Paula Hawkins

Inhalt

In „Girl on the Train“ fährt Rachel jeden Tag mit dem Zug nach London und zurück. Fast immer hält die Bahn auf etwa der Hälfte der Strecke für eine gewisse Zeit an – und Rachel schaut dann immer auf ein ganz bestimmtes Haus. Sie malt sich das Leben in ihrem Lieblingshaus mit dessen Bewohnern „Jess“ und „Jason“ in allen Farben aus. Eines Tages beobachtet sie etwas, das sie völlig schockiert. Als sie kurz darauf erfährt, dass „Jess“ spurlos verschwunden ist, will sie unbedingt helfen…

Figuren

Man hat in dem Buch vorwiegend, ja, eigentlich ausschließlich mit kaputten Figuren zu tun. Wirklich sympathisch war mir niemand. Rachel, die Protagonistin, hat ein Alkoholproblem und damit verbunden noch viele weitere Schwierigkeiten. Manchmal ist die Dunkelheit, die sie umgibt, wirklich schwer zu ertragen. Sie erzählt ebenso in der Ich-Form wie Megan und Anna, deren Identitäten und Bedeutung ihr am besten selbst entdeckt.
Der Erzählstil ist bei allen drei Frauen sehr ähnlich. Oft bleibt man in einem Zeitfenster, manchmal sind aber auch Sprünge drin – einmal war ich ziemlich verwirrt und musste erst einmal zurückblättern, um festzustellen, dass man die Datumsangabe wirklich gut mitlesen sollte.

Verlauf

Ich habe über den Thriller viele gute und viele schlechte Bewertungen gelesen und war deswegen anfangs ziemlich skeptisch. Auch hatte ich bei dem Titel die Befürchtung, ein Mädchen würde den lieben langen Tag nur Zug fahren und nichts anderes tun – keine Sorge, so ist das nicht.

Mein Argwohn löste sich schon nach ein paar Prozenten (ich habe das Buch gekindlet) in Luft auf. Ich war einem enormen Lesesog ausgeliefert und konnte mich überhaupt nicht von der Story lösen. Immer kommen neue Dinge ans Licht, die völlig neue Verbindungen schaffen. Ständig erfährt man Sachen, mit denen man so gar nicht gerechnet hätte. Nach und nach erkennt man, dass ausnahmslos alles zusammenhängt. Auch wenn anfangs gar nichts unglaublich Aufregendes passiert, war ich richtig gefesselt und gespannt, was da wohl noch kommen mag. Und da kommt wirklich noch einiges.

Ein wenig enttäuscht hat mich zunächst der Schluss. Das Ende ist absehbar, man kann die sich verdichtenden Hinweise eigentlich kaum überlesen – und dann kommt ja viel anderes als das sich Aufdrängende nicht mehr in Frage. Es kam dann eben tatsächlich so, wie es kommen musste. Im Prinzip ist das aber wiederum auch nicht schlecht, denn immerhin macht Paula Hawkins keine langweilige Nummer draus, sondern hat sich ein Finale überlegt, das mir ziemlich Herzklopfen beschert hat. Man fiebert trotz bzw. gerade wegen seines Wissens richtig mit, sieht die Gefahr kommen und ist einfach nur gespannt, ob und wie man ihr wieder entkommt.

Fazit

„Girl on the Train“ ist echt gut gemacht. Sehr spannend und mitreißend. Figuren sind allerdings allesamt düster und unsympathisch. Das Ende ist absehbar, aber trotzdem aufregend.

4/5!

Zum Buch beGirl on the Train – Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.: Roman

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