Liebesroman Archive - BuchBesessen https://buchbesessen.de/category/liebesroman/ Sun, 29 Sep 2024 10:29:28 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 https://buchbesessen.de/wp-content/uploads/2021/07/BuchBesessen-Favicon-neu-150x150.png Liebesroman Archive - BuchBesessen https://buchbesessen.de/category/liebesroman/ 32 32 Check & Mate – Ali Hazelwood https://buchbesessen.de/check-amp-mate-ali-hazelwood/ https://buchbesessen.de/check-amp-mate-ali-hazelwood/#comments Sun, 01 Sep 2024 10:42:22 +0000 https://buchbesessen.de/?p=19743 „Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe“ ist ein niedliches Jugendbuch von Ali Hazelwood, in dem es um die talentierte und von Schuldgefühlen geplagte Mallory geht, die versucht, weder eine Begeisterung für Schach noch den Weltmeister Nolan Sawyer zu entwickeln.  3/5 Inhalt Mit zwölf war Mallory Greenleaf auf dem Schachbrett unbesiegbar, heute […]

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Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe - Ali Hazelwood

„Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe“ ist ein niedliches Jugendbuch von Ali Hazelwood, in dem es um die talentierte und von Schuldgefühlen geplagte Mallory geht, die versucht, weder eine Begeisterung für Schach noch den Weltmeister Nolan Sawyer zu entwickeln.

3/5

Inhalt

Mit zwölf war Mallory Greenleaf auf dem Schachbrett unbesiegbar, heute kümmert sie sich um ihre chronisch kranke Mutter und ihre zwei jüngeren Schwestern, ist nicht mehr zum Spielen zu bewegen. Für ihre beste Freundin Easton Peña, die anlässlich eines Wohltätigkeitsturniers eine weitere Person braucht, um ihr vierköpfiges Team zusammenzukriegen, macht Mallory eine Ausnahme – und beweist, dass sie auch nach 4,5 Jahren ohne Training noch immer ein Genie ist. 
Als ihr der Job in der Werkstatt gekündigt und stattdessen ein einjähriges Stipendium bei „Zugzwang“ angeboten wird, gerät sie unter Druck: Gibt es eine Alternative, um ihre Familie zu unterstützen – oder muss sie ihren eigenen Schwur brechen und wieder Schach spielen?

Die Notlage der Mallory Greenleaf

Es läuft gut: Mit ihrem Job in der Werkstatt bezahlt sie das Nötigste, um ihre Mutter, die unter einer rheumatoiden Arthritis leidet, zu entlasten. Mit ihren lockeren Bekanntschaften ist sie zufrieden. Doch dann geht alles drunter und drüber:
Bob, der dazu neigt, den Kunden Unnötiges anzudrehen, schmeißt sie raus.
Und ihre beste Freundin Easton hat einen Wunsch, bevor sie in zwei Wochen nach Colorado aufbricht: Mallory soll in ihr Schachteam kommen. 
Widerwillig macht sie mit – und damit eröffnet sich eine Möglichkeit, das Jobproblem zu lösen, denn der 18-Jährigen wird ein Stipendium angeboten. Allerdings kommt weiterer Ärger hinzu: „Kingkiller“ Nolan Sawyer, den sie nicht mehr aus dem Kopf kriegt.

Es ist lange Zeit unklar, weshalb sich die Protagonistin weigert, dem Sport, den sie einst liebte, eine Chance zu geben. Es hat mit ihrem Vater zu tun, mit einer Sache, wegen der sie einen Haufen Schuldgefühle verspürt, aber die Wahrheit bleibt ewig im Dunkeln. Ich war gespannt auf Mals Gründe – und muss gestehen, dass sie mich nicht komplett überzeugten.

Mallory ist eine Mischung aus selbstbewusst und unsicher, sie hat Angst vor Verlusten und neigt dazu, abzuhauen, bevor es ernst wird. Das wirkt authentisch. Ich fand die Darstellung ebenso gelungen wie die Tatsache, dass diese herausragenden Charaktere aufeinandertreffen und schauen müssen, was sie daraus machen (können/wollen). Sie sind nicht nur Fremde, sondern Gegner, haben eine gemeinsame Liebe: Schach, es gibt aber auch viele Unterschiede zwischen ihnen, etwa ihre bisherigen Erfahrungen. Letztlich leben sie in verschiedenen Welten.
Und was mir besonders gefallen hat:

Die Schlagfertigkeit der Familie

Mallory ist eine interessante Hauptfigur, doch so richtig Spaß hatte ich, wenn sie mit ihrer Familie zusammenkommt. Denn auch ihre Mum und ihre Schwestern Sabrina und Darcy, 14 und 12, sind humorvolle Charaktere, deren Dialoge ich gerne verfolgt habe. Spätestens beim Hackbraten-Essen muss man ein Lächeln auf den Lippen einplanen, während die Seiten dahinfliegen. 

Die Aufmerksamkeit des Weltmeisters

Durch das Turnier, an dem sie ausnahmsweise ihre selbst auferlegte Regel (kein Schach!) bricht, zieht sie das Interesse des amtierenden Schachweltmeisters auf sich. Nolan Sawyer, 20, ist fasziniert von Mallory – und will unbedingt erneut gegen sie spielen. Etwas, das unmöglich erscheint, da sie gar nicht oder nur im Rahmen des Stipendiums spielt, nicht jedoch in ihrer Freizeit.

Ich mochte Nolan, weil er ein ehrlicher Mensch ist, der sagt, was er denkt. Er geht offen mit seinen Gefühlen um, Mallory kann das anfangs nicht einordnen bzw. erlaubt es sich nicht, doch er macht kein Geheimnis daraus, was er will. Obwohl er reich und als Hitzkopf bekannt ist, gibt er sich bei den Greenleafs höchst umgänglich – und Mal gegenüber anhänglich. Dennoch findet er klare Worte:

"Es ist ein albernes Brettspiel, aber es ist deins. Ich sehe die Art, wie du die Figuren ansiehst. Es ist deine Welt, oder? Die du für dich innerhalb deiner Grenzen gewählt hast. Du kannst die Dame darin sein. Der König. Was immer du willst. Es gibt Regeln, und wenn du sie gründlich genug lernst, hast du die Kontrolle. Dann bist du in der Lage, die Figuren zu retten, die dir wichtig sind. Anders als im wahren Leben, was?"

Süß. Und vorhersehbar

„Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe“ ist für mich ein Buch, das vor allem in den Dialogen Stärke zeigt. Zwischendrin fehlte mir ein bisschen Schwung. Es gibt wenig Überraschendes, die Wahrheit wird lange hinausgezögert, der Skandal ist absehbar, auch der Punkt am Ende, der alles noch einmal umwirft, kann möglicherweise erraten werden. Das ist okay, manchmal reicht es, wenn man mit Spaß dabei ist. Ich war allerdings im Vergleich zu „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ weniger euphorisch, empfand manches als kurios, zu langgezogen, anderes aufgebauscht und letztlich doch zu leicht gelöst. Das ist keine Seltenheit, aber hier störte es mich. Nichtsdestotrotz ist es eine süße Lovestory für zwischendurch, die nebenbei ein paar ernste Themen aufgreift. 

Aufbau/Stil

Der Roman besteht aus drei Teilen, 31 Kapiteln sowie einem Pro- und Epilog. Die Geschichte spielt im Jahr 2023. Mallory kommt aus Paterson, New Jersey.

Ali Hazelwood schreibt gewohnt locker und humorvoll. Die Anziehung zwischen den Hauptfiguren ist spürbar, auch wenn es in „Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe“, das ein Buch für junge Erwachsene ist, im Vergleich zu ihren anderen Romanen keine detaillierten intimen Szenen gibt.

Interessant ist die Studie, die Defne, Inhaberin von Zugzwang, ins Spiel bringt, denn sie existiert tatsächlich. Die Autorin erzählt in ihren Anmerkungen davon.

Fazit

„Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe“ ist eine niedliche Geschichte von Ali Hazelwood, in der es um die talentierte Mallory geht, die versucht, weder eine Begeisterung für Schach noch den Weltmeister Nolan Sawyer zu entwickeln. Ich war nicht so angetan wie von ihrem Debüt, aber für zwischendurch kann ich das Jugendbuch empfehlen.

Zusammenfassung Check & Mate – Ali Hazelwood

Dieses Buch ist für dich, wenn du lesen möchtest über:

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe - Ali Hazelwood

Check & Mate – Ali Hazelwood

Originaltitel: Check & Mate

Übersetzung: Melike Karamustafa, Bettina Hengesbach

Verlag: Heyne

Erschienen: 15.11.2023

Seiten: 416

ISBN: 978-3-453-42752-5

Jetzt zu Amazon:

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Eine andere Rezension

Für Kate von Kate in writing

ist das Buch ein Jahreshighlight.

Sie schreibt: "Es gab in diesem Buch einfach so viele Szenen, die mich haben quietschen lassen, weil sie so süß und schön waren."
Und das unterschreibe ich.

Mehr von Ali Hazelwood

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Die Butterbrotbriefe – Carsten Henn https://buchbesessen.de/die-butterbrotbriefe-carsten-henn/ https://buchbesessen.de/die-butterbrotbriefe-carsten-henn/#comments Thu, 08 Aug 2024 11:18:51 +0000 https://buchbesessen.de/?p=19074 In „Die Butterbrotbriefe“ von Carsten Henn verabschiedet sich die 39-jährige Kati von den Menschen ihres Heimatortes – und ihrem seelischen Ballast.  2/5 Inhalt In den 39 Jahren ihres Lebens hat sich einiges angesammelt in Kati Waldstein, die nach dem Tod ihrer Mutter eine innere Entrümpelungsaktion startet, indem sie Briefe schreibt, um loszulassen. 31 Abschiede […]

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Die Butterbrotbriefe - Carsten Henn

In „Die Butterbrotbriefe“ von Carsten Henn verabschiedet sich die 39-jährige Kati von den Menschen ihres Heimatortes – und ihrem seelischen Ballast.

2/5

Inhalt

In den 39 Jahren ihres Lebens hat sich einiges angesammelt in Kati Waldstein, die nach dem Tod ihrer Mutter eine innere Entrümpelungsaktion startet, indem sie Briefe schreibt, um loszulassen. 31 Abschiede hat sie schon hinter sich, auf die Tasten der Schreibmaschine gehauen, um ihrer Wut und Enttäuschung Luft zu machen, oder per Hand Worte des Dankes gefunden. Sechs wollen noch auf dem von ihrem Vater einst für sie gesammelten Butterbrotpapier geschrieben werden, ehe sie ihrer Heimat den Rücken kehrt. Viele Menschen sind dagegen, doch ihr Entschluss steht fest – bis der rätselhafte Landstreicher Severin sie unverhofft ins Grübeln bringt.

Die Butterbrotbriefe

Kati schreibt zwei Arten von Lebewohl-Briefen: Die einen hackt sie in die Schreibmaschine:

„Der Brief war getippt, aber eigentlich war er geschrien.“

Die anderen verfasst sie in schönster Schreibschrift.

„Ein Brief war Zeit und Mühe, war Denken an den anderen. Das wertvollste Geschenk.“

Alle im Ort wissen Bescheid, halten inne, wenn Kati vorbeikommt, um die Zeilen vorzulesen, schielen auf das Papier – ist es handbeschrieben?

Doch warum das Ganze?

Seelischer Ballast

Die Protagonistin will weg – und sich vorher von ihren über Jahre hinweg angesammelten Altlasten befreien. Das ist das Thema des Buches – und es findet sich wieder, als sie während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auf Severin trifft. Der Landstreicher ist fortgelaufen – mit all seinen Schuldgefühlen im Gepäck. Er ist der Beweis, dass das nicht funktioniert. Gegen diesen Ansatz habe ich nichts, allerdings lässt der Autor Kati, eine fast 40-Jährige, in der entscheidenden Szene, in der dem Obdachlosen alles um die Ohren fliegt, reagieren wie einen Teenager. Das verschärft die Situation, Konflikte sind immer gut für eine Story, ich verstehe das, aber es trägt dazu bei, dass ich sie noch weniger ernst nehmen konnte als sowieso schon.

Unglaubwürdig bis bedenklich

Leider habe ich die Geschichte nicht geglaubt. Das ist schade, ich bin immer bereit, mich auf den Inhalt einzulassen, ich meine: Ich habe King seinen magischen Indianerfriedhof abgekauft, alles ist möglich. Hier, die Story soll sich in der Realität abspielen und mit Außergewöhnlichem wie dem Arktis-Museum punkten, bin ich allerdings an meine Grenzen gestoßen, denn die Figuren reagieren höchst seltsam:

Eine Dame, die Severin für gefährlich hält, lässt ihn nicht nur ihr Klavier stimmen, sondern plaudert nebenbei die Adresse von Kati aus.
Ja. Warum nicht?!

Die Protagonistin, die bei ihrer ersten Begegnung kein einziges Wort von Severin gehört hat, sagt bei ihrem (für sie offensichtlich zunächst unangenehmen) Wiedersehen:

„Sie haben mir tatsächlich ein klein wenig Angst gemacht. Aber Sie wollten nur nett sein. Und ich bin manchmal übervorsichtig.“
(eBook, Kap. 2, 18,8 %)

Verständlich. Doch als der Fremde quasi im nächsten Moment spätabends klingelt, lässt sie ihn in ihr Haus, um mit ihm fünf Tassen Tee zu trinken.
Alles klar. 

Ich könnte weitere Beispiele nennen, will aber nicht unnötig spoilern. 

Erwähnen möchte ich noch folgende Punkte:
Severins Obdachlosigkeit wird kaum behandelt.
Auch seine Schicksals-Vision oder das „Nachstellen“ wird nicht überall Anklang finden.
Alles geht viel zu schnell.

Vorhersehbar

Ist sie denn wenigstens überraschend, diese Geschichte voller unberechenbarer Figuren?

Nein.

Es gibt ein paar Besonderheiten in „Die Butterbrotbriefe“, Harald Schönhaar und so weiter, aber sobald diese eingeführt sind, läuft es wie erwartet. Der Plot-Twist lässt sich problemlos erraten.

Das Positive

Ich will nicht nur meckern, im Gegenteil, ich habe mir alle Mühe gegeben, das Buch zu mögen. Hier ist es mir gelungen:

Aufbau/Stil

Die Geschichte wird in sieben Kapiteln und einem Epilog ohne Ich-Erzähler erzählt.

Wir steigen am 07. Oktober in die Story ein, Ende des Monats will Kati die Biege machen. Hier wird noch einmal deutlich, wie flott alles geht. 

So rührend die Liebesgeschichte daherkommen soll – ich fühlte sie nicht.

Der Autor nutzt zahlreiche Metaphern. Manche haben mir gefallen, mit anderen wusste ich nichts anfangen.

Den Dialogen konnte ich wenig abgewinnen. Es finden Gespräche statt, die ich mir beim besten Willen so nicht vorstellen kann. Man merkt, dass sie genutzt werden, um Infos an die Leserschaft zu bringen. Die Unterhaltung mit ihrem Ex Achim ist nicht der einzige Totalausfall.

Fazit

Schwierig.

Henn schreibt: „Das Gute bei Gesprächen über Bücher war, dass man immer auch über sich selbst sprach.“ (eBook, Kap. 3, 29,3 %) Und das stimmt. Ich hatte Probleme mit dem Roman, vielleicht weil ich keine Folge von Aktenzeichen XY … Ungelöst verpasse oder zu viele (gute) Krimis gelesen habe. Auch dass ich die Lovestory merkwürdig, die Dialoge anstrengend und die Geschichte vorhersehbar fand, ist meine Sache und spricht nicht automatisch gegen „Die Butterbrotbriefe“. Entscheidet selbst.

Die Butterbrotbriefe - Carsten Henn

Die Butterbrotbriefe – Carsten Henn

Verlag: Piper

Erschienen: 31.08.2023

Seiten: 256

ISBN: 978-3-492-07182-6

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So weit der Fluss uns trägt – Shelley Read https://buchbesessen.de/so-weit-der-fluss-uns-tragt-shelley-read/ https://buchbesessen.de/so-weit-der-fluss-uns-tragt-shelley-read/#respond Mon, 01 Jul 2024 09:09:03 +0000 https://buchbesessen.de/?p=18221 „So weit der Fluss uns trägt“ von Shelley Read ist die berührende Geschichte einer 17-Jährigen, die zu einer starken Frau wird, weil sie von zu Hause weg- und über sich hinauswachsen muss.  4/5 Inhalt Torie war zwölf, als die Hälfte ihrer Familie bei einem Unfall ums Leben kam. Seither schmeißt sie den Haushalt, in […]

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So weit der Fluss uns traegt von Shelley Read

„So weit der Fluss uns trägt“ von Shelley Read ist die berührende Geschichte einer 17-Jährigen, die zu einer starken Frau wird, weil sie von zu Hause weg- und über sich hinauswachsen muss.

4/5

Inhalt

Torie war zwölf, als die Hälfte ihrer Familie bei einem Unfall ums Leben kam. Seither schmeißt sie den Haushalt, in dem sie mit ihrem Vater, der kaum spricht, ihrem Bruder Seth, der trinkt und für Ärger sorgt, und ihrem vom Krieg gezeichneten Onkel Og lebt.
Als die verantwortungsbewusste 17-Jährige auf Wilson Moon trifft, ändert sich alles. Doch das Glück ist nicht von Dauer: Weil Wil verschwindet und ihr Bauch wächst, muss sie von zu Hause fort, eine Zeit lang allein in der Wildnis klarkommen – und letztlich eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Vorurteile

Die Protagonistin verfällt Wil sofort. Sie sieht ihn so:

"Die Augen des Fremden waren dunkel und glänzten wie Rabenflügel. Und freundlich - das ist meine stärkste Erinnerung an diese Augen, freundlich vom ersten Blick bis zum letzten Starren -, da war eine Sanftheit, die aus seiner Mitte zu entspringen schien und sich verströmte wie ein überfließender Brunnen."

Die Einwohner Iolas finden andere Worte für den Jungen, den sie als Indianer bezeichnen, als Kriminellen beschuldigen und zur Suche ausschreiben. Es ist erschreckend zu lesen, wie der ganze Ort hinter Wil her ist, während ein einziges Mädchen still und heimlich zu ihm hält:

"Ich konnte meinen Eindruck von Will einfach nicht mit der anderen Version von ihm in Einklang bringen, die sich gerade in der Stadt verbreitete, die einer Bedrohung, eines Wilden, eines Diebs. Ich fragte mich, wie ich überhaupt die Wahrheit über ihn herausfinden sollte, jenseits aller Gerüchte und aus blinder Bigotterie geborenen Gehässigkeit und meiner eigenen starken Sehnsucht."

Es geht um Rassismus in diesem Buch. Es geht um die Angst vor dem Fremden – und zwar nicht nur durch Wils Beispiel. Wir haben hier eine weitere Figur, über die schlecht geredet wird. Sie wird gemieden statt verfolgt, doch am Ende ist auch die Abneigung gegen Ruby-Alice Akers nichts als absurd. Ich hätte gerne mehr über sie und ihre Geschichte erfahren.

Die Verwandlung

Ich habe Victoria Nash gerne auf ihrem Weg verfolgt.
Dabei habe ich sie zunächst als Jugendliche kennen gelernt, die für die Männer des Hauses – zumindest nach Außen hin – nicht mehr als eine Arbeitskraft auf der Pfirsichplantage und in der Küche darstellt. Durch Wil spürt sie zum ersten Mal, was Anziehung ist. Wie es ist, gesehen zu werden. Er und ihre Verliebtheit ändern alles. Sie schleicht sich raus, widersetzt sich den Regeln und der allgemeinen Vorverurteilung. Als Wil verschwindet, muss sie nicht nur mit der Ungewissheit – abgelöst durch brutales Wissen – zurechtkommen, sondern auch mit der Erkenntnis, schwanger zu sein. Sie verlässt die Farm, geht in die Big Blue Wilderness und erkennt, wie stark sie wirklich ist. Sie wird hier nicht ewig bleiben, so eine Geschichte ist das nicht, aber sie schließt Frieden mit der Umgebung, die so viele Gefahren birgt und Ängste auslöst, und findet ihn auch in sich:

"Als ich in meiner neuen Heimat im Wald in den Schlaf hinüberdämmerte, eingewoben in einen riesigen, geheimnisvollen Teppich, war das einzige Geräusch, dem ich lauschte, der stete Puls dieser riesigen Ansammlung schlagender Herzen, das Einatmen und Ausatmen von Millionen von Leben, die neben meinem geführt wurden. Da wurde mir klar, dass ich noch nie in meinem Leben so wenig Angst gehabt hatte."

Die Natur spielt eine große Rolle in „So weit der Fluss uns trägt“, sie erzeugt Demut in der Protagonistin und hilft ihr gleichzeitig, zu erkennen, wie viel in ihr steckt.

Aufbau/Stil

Das Debüt von Shelley Read, von Victoria Nash aus der Ich-Perspektive erzählt, besteht aus fünf Teilen und 26 Kapiteln. Dabei nimmt sie uns über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten mit (1948-1971).

Der Titel ist passend. „So weit der Fluss uns trägt“ spielt in Iola am Gunnison River, der zu einem See gestaut werden soll. Das Ganze wird im Verlauf auf die eine oder andere Art immer wieder aufgegriffen.
Übrigens: Iola, Colorado, wurde tatsächlich überflutet, als ein Staudamm gebaut wurde, was die Thematik im Buch noch dramatischer macht.

Ich mochte die Geschichte, sie berührte mich. Ich habe mit Victoria gefühlt, als sie die distanzierte Stimmung innerhalb der Familie aushält, die Tatsache, dass mehr verschwiegen als gesprochen wird; als sie aufblüht durch Wils Aufmerksamkeit, Erkenntnisse in der Natur sammelt, sich zu der starken Frau entwickelt, die dennoch nie hinwegkommt über das, was ihr genommen wurde, das, was sie gehen lassen musste. Allerdings muss man hier mit einem Schreibstil klarkommen, der zu viele Adjektive beinhaltet. Ich würde auch nicht ausschließen, dass manche Zeilen als kitschig eingestuft und einige Seiten als langatmig wahrgenommen werden. Das Ende hätte ich mir dagegen ausführlicher gewünscht.

Fazit

„So weit der Fluss uns trägt“ ist eine traurige Geschichte – und eine schöne. Ich habe sie gerne gelesen, auch wenn ich die Anzahl der Adjektive erschlagend fand.

So weit der Fluss uns traegt von Shelley Read

So weit der Fluss uns trägt – Shelley Read

Originaltitel: Go as a River (2023)

Übersetzung: Wibke Kuhn

Verlag: C. Bertelsmann

Erschienen: 28.06.2023

Seiten: 368

ISBN: 978-3-570-10513-9

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Book Lovers – Emily Henry https://buchbesessen.de/book-lovers-emily-henry/ https://buchbesessen.de/book-lovers-emily-henry/#comments Tue, 11 Jun 2024 17:05:40 +0000 https://buchbesessen.de/?p=18458 Nach düsteren Geschichten brauche ich etwas Leichtes fürs Herz – und da kommt Emily Henry mit ihrer RomCom „Book Lovers“ ins Spiel: ein Buch voller amüsanter Schlagabtausche.  4/5 Inhalt Die 32-jährige Literaturagentin Nora Stephens wird verlassen. Immer. Da sie ihr Herz nie wirklich öffnet, trifft die New Yorkerin aus Überzeugung ein Schlussstrich nur am […]

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Book Lovers - Emily Henry

Nach düsteren Geschichten brauche ich etwas Leichtes fürs Herz – und da kommt Emily Henry mit ihrer RomCom „Book Lovers“ ins Spiel: ein Buch voller amüsanter Schlagabtausche.

4/5

Inhalt

Die 32-jährige Literaturagentin Nora Stephens wird verlassen. Immer. Da sie ihr Herz nie wirklich öffnet, trifft die New Yorkerin aus Überzeugung ein Schlussstrich nur am Rande. Ihre Schwester Libby hingegen bedeutet ihr alles – und dass sie sich voneinander entfernt haben, macht sie fertig. Aus der Not heraus nimmt sie Libbys Bitte, mit ihr für einen Monat nach Sunshine Falls, North Carolina, zu gehen, an. Dass sie dort auf den Lektor Charlie Lastra trifft, wirft nicht nur Noras Pläne über den Haufen.

Das perfekte Kleinstadtabenteuer

Die schwangere Libby hat alles geplant: Es geht nach Sunshine Falls, dem Schauplatz ihres Lieblingsbuches „Einmal im Leben“ von Noras Klientin Dusty Fielding. Um dort mit ihrer Schwester das perfekte Kleinstadtabenteuer zu erleben, hat Libby eine „lebensverändernde Urlaubsliste“ erstellt. Umstyling, mindestens zwei Dates mit Einwohnern, so etwas. Nora hat zwar keine Lust, spielt aber mit. Schließlich will sie ihrer kleinen Schwester wieder näherkommen. Womit beide nicht gerechnet haben: Charlie Lastra ist auch dort, „der Erzfeind aus der Buchszene“.

Ein Buch voller Schlagabtausche

Schauen wir einmal auf das, was Nora anfangs über sich und Charlie sagt:

"Ich mag ihn nicht. Wenn ich der typische Stadtmensch bin, dann ist er der mürrische, niemals zufriedenzustellende Muffel. Er ist der knurrige Menschenfeind, Oskar aus der Mülltonne, Heathcliff für Arme, nur die schlechten Teile von Mr Knightley."

Ich sehe das etwas anders – und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass sie sich später korrigieren wird. Ich mochte Charlie, weil er immer für die Wahrheit ist (schlag ein!). Er ist witzig, will Nora, diesen Hai, nicht ändern, sagt die richtigen Dinge.

Wir haben hier zwei herrlich schlagfertige Hauptfiguren, was uns ein paar spaßige Zusammentreffen einbringt. Allerdings haben beide auch emotional zu kämpfen, wodurch neben dem Begehren, das – genretypisch – sehr viel Raum einnimmt, etwas Tiefe entsteht. Ich mochte die Mischung, die trotz allem in erster Linie leicht daherkommt.

Aufbau

Wir lesen aus Noras Sicht in der Ich-Form.

Ich mochte sowohl das Setting im verschlafenen Sunshine Falls als auch die Tatsache, dass die Protagonisten aus der Buchbranche kommen. 

Den Prolog und das erste Kapitel trennen zwei Jahre, es folgen 37 Kapitel und ein Epilog, der sechs Monate nach der Haupthandlung spielt und uns einen schönen Abschied von allen ermöglicht. Auch dass gegen Ende eine weitere lebensverändernde Liste ins Spiel kommt, fand ich wunderbar. Ein runder Abschluss.

Fazit

„Book Lovers“ ist ein leichtes Buch für zwischendurch. Ich werde es nicht lange in Erinnerung behalten, aber ich saß beim Lesen der Dialoge ständig grinsend da – und das war genau das, was ich brauchte. Danke Emily Henry. Die Autorin wird mich noch öfter vor einer Überdosis düsterer, viel zu ernster Literatur retten, da bin ich sicher.

Book Lovers - Emily Henry

Book Lovers – Emily Henry

Originaltitel: Book Lovers

Übersetzung: Katharina Naumann

Verlag: Knaur TB

Erschienen: 01.12.2023

Seiten: 432

ISBN: 978-3-426-52940-9

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Marie von Wörter auf Papier

ist begeistert von "Book Lovers", wie sie u. a. in der Besprechung des neuen Buches "Funny Story" verrät.

Ähnlich Spaßig

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Liebe und Sommer – William Trevor https://buchbesessen.de/liebe-und-sommer-william-trevor/ https://buchbesessen.de/liebe-und-sommer-william-trevor/#respond Thu, 09 May 2024 14:43:09 +0000 https://buchbesessen.de/?p=18002 „Liebe und Sommer“ ist eine ruhige und subtile, sehr einfühlsam geschriebene Geschichte von William Trevor.  4/5 Inhalt Florian Kilderry, Anfang 20, fällt auf in Rathmoye. Zunächst dadurch, dass er auf der Beerdigung der bekannten Mrs Connulty fotografiert und dort nach dem Weg zum abgebrannten Kino „Coliseum“ fragt. Später, weil er, stets im Tweedanzug auf […]

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Liebe und Sommer - William Trevor

„Liebe und Sommer“ ist eine ruhige und subtile, sehr einfühlsam geschriebene Geschichte von William Trevor.

4/5

Inhalt

Florian Kilderry, Anfang 20, fällt auf in Rathmoye. Zunächst dadurch, dass er auf der Beerdigung der bekannten Mrs Connulty fotografiert und dort nach dem Weg zum abgebrannten Kino „Coliseum“ fragt. Später, weil er, stets im Tweedanzug auf dem Fahrrad unterwegs, ein Auge auf Ellie geworfen hat.
Ellie, als Findelkind bei den Nonnen in Cloonhill, einem Heim, aufgewachsen, kam als junges Mädchen zu Dillahan, einem Witwer und Farmer, der mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Sie hat ein gutes Leben bei ihm, radelt regelmäßig die 7 km bis Rathmoye, um dort Eier auszuliefern. Man kennt sie hier – und deshalb bemerken die Einwohner, dass etwas vor sich geht zwischen Florian und ihr.

Zwei Menschen, die Unterschiedliches wollen

Zunächst passiert wenig, es herrscht Alltag in einer irischen Kleinstadt. Aber dann erregt einer Aufmerksamkeit. Und irgendwann brodelt die Gerüchteküche.

Einen Sommer haben sie, so viel steht von Anbeginn an fest für Florian Kilderry, der sein marodes 18-Zimmer-Elternhaus nahe Castledrummond verkaufen und nach Skandinavien auswandern will. Abgesehen davon hängt er noch immer an seiner Jugendliebe und Cousine Isabella.

Für Ellie, die sich an das Leben auf dem Bauernhof in Cnocrea an der Seite von Dillahan gewöhnt und nie die wahre Liebe erlebt hat, ist dieser Sommer etwas ganz Besonderes. Etwas, das sie nicht gehen lassen will. Sie ist hin- und hergerissen zwischen Dankbarkeit für das, was ihr Ehemann ihr ermöglicht, und den neuen und aufregenden Gefühlen, die Florian in ihr auslöst.

Mit viel Feingefühl

Ich geb’s zu: Anfangs hatte ich ein Problem mit der Geschichte. Da waren zu viele Namen von Straßen, Geschäften, Marken und Menschen, ich hatte die Sorge, keinen Zugang zu den Figuren zu finden, sie nicht einmal unterscheiden zu können. Es war zu viel und gleichzeitig zu wenig. Doch das legte sich. Zum Glück. Denn der Autor hat ein großes Talent dafür, uns die Gefühlswelten der Charaktere zu beschreiben und uns ihre Verwirrung zu zeigen. Da schlägt mein Herz bekanntermaßen höher.

Wir lesen, wie Ellie im Cash & Carry auf Florian trifft, wie sie danach nicht aufhören kann, an ihn zu denken. Sie stellt fest, durch die Begegnungen mit ihm eine andere geworden zu sein – und das glauben wir sofort, wir sehen es. Wir spüren ihre Zerrissenheit und fühlen mit ihr.

Ich empfand Trevors Schreibstil als sensibel. Die Geschichte hat etwas wunderbar Zartes. Kleinigkeiten werden bemerkt, etwa in dieser Szene, die sich nicht einmal zwischen den Protagonisten abspielt und in der Bernadette ihrem Vorgesetzten ein Schreiben vorlegt:

"Als er danach griff, rutschte er auf seinem Stuhl leicht zur Seite, und einen Moment lang spürte Bernadette, wie der Rand seines Hosenumschlags ihre Wade streifte, aber sie wusste, dass es nur ein Versehen war."

Es war keine Absicht, sie weiß das. Und wir wissen, dass sie sich wünscht, es wäre anders. So ein Roman ist das, so ein hauchfeiner. Entsprechend gibt es auch mehr Andeutungen einer Liebschaft zwischen den Hauptfiguren als detaillierte Beschreibungen ihrer Treffen.

Schmerzlich-schön

In dem 224 Seiten umfassenden Roman sind viele Ereignisse geschehen, bevor wir in die Geschichte, die in den späten 1950ern in Irland spielt, einsteigen. Im Fokus stehen die wenigen Wochen, die Ellie und Florian miteinander verbringen, doch es wird deutlich, dass die Vergangenheit dazugehört, dass sie dazu beiträgt, dass dieser Sommer in dieser Form möglich ist.

Es wird nichts verklärt, man sollte keinesfalls ein sorglos-märchenhaftes Ende erwarten. „Liebe und Sommer“ ist wie das echte Leben: Menschen sind komplex und ein jeder von ihnen hat eine Vorgeschichte, Verletzungen erlitten, die sein weiteres Handeln prägen und darüber mitentscheiden, ob eine Beziehung entsteht – eine kurze, eine stabile, eine, die endgültig erschien und doch von einem Moment auf den anderen zu einer zerbrechlichen wird.

Das Publikum

Ich hatte den Eindruck, dass sich die Figuren hier ganz genau angeschaut wurden. Sie sind nicht flugs aus dem Hut gezaubert worden. Alle sind ausgefeilt, interessant, haben eine Vergangenheit, Ängste und Sorgen, eine Art, Dinge zu tun. Das hat er drauf, der Autor, der jede Menge Verluste, Unausgesprochenes und Unterdrücktes eingebaut hat in „Liebe und Sommer“:

"Er hatte eine Art, zu Boden zu schauen, während sie weitergingen, als hätte er etwas verloren."

Florian hat seine Jugendliebe verloren, seine Eltern, im Verlauf verliert er noch mehr. Ellie hatte nie eine Familie – und nur weil ihr Ehemann seine verloren hat, ist sie dort, wo sie ist. Auch die anderen haben Verluste erlitten:

Da ist Miss Connulty, die es nach dem Tod ihrer Mutter genießt, deren Schmuck zu tragen und das Sagen im Haus – und damit im B & B – zu haben. Sie hat eine tragische Liebesgeschichte hinter sich und sorgt sich um Ellie.

Ihr Bruder Joseph Paul, 50-jähriger Junggeselle, Geschäftsmann, Besitzer des örtlichen Pubs und Kohlenhändler, soll mit Florian sprechen, weigert sich jedoch, sich in Angelegenheiten einzumischen, von denen er keine Ahnung hat. Über seine Angestellte, die gerne mehr mit ihm zu tun hätte, lässt er Erkundigungen einholen, um seine Schwester zum Schweigen zu bringen.

Orpen Wren, ein Bibliothekar, der nicht ganz bei Sinnen zu sein scheint, sieht in Kilderry ein Mitglied der St. Johns, die vor Jahren verschwanden. Da er Unterlagen verwahrt, die er der Familie zurückgeben will, hält er die Augen offen, um den jungen Mann nicht zu verpassen.

Und so stehen sie unter Beobachtung, Ellie und Florian, die sich aus verschiedenen Gründen und mit unterschiedlichen Hoffnungen auf diese Liaison einlassen. Im Auge behalten von den Einwohnern Rathmoyes – und der Leserschaft, die genau wie Miss Connulty darauf brennt, zu erfahren, was da läuft und wie das Ganze ausgeht.

Fazit

„Liebe und Sommer“ ist eine so simple und ruhige Geschichte, wie der Titel vermuten lässt. Aber ich (mit meiner Schwäche für die geballte Ladung Gefühl) habe sie ins Herz geschlossen – für Trevors Einfühlungsvermögen, die Darstellung der Menschen und deren Emotionen, die Subtilität in den Zeilen.

Meine Leseliste ist um einige seiner Werke (hey: Er hat Kurzgeschichten geschrieben!) gewachsen. Ich freue mich drauf.

Liebe und Sommer - William Trevor

Liebe und Sommer – William Trevor

Originaltitel: Love and Summer (2009)

Übersetzung: Hans-Christian Oeser

Verlag: Hoffmann und Campe

Erschienen: 20.10.2014

Seiten: 224

ISBN: 978-3-455-81323-4

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Mitternachtsweg – Benjamin Lebert https://buchbesessen.de/mitternachtsweg-benjamin-lebert/ https://buchbesessen.de/mitternachtsweg-benjamin-lebert/#comments Fri, 03 May 2024 17:42:39 +0000 https://buchbesessen.de/?p=17920 „Mitternachtsweg“ von Benjamin Lebert ist eine (harmlose) Geistergeschichte, die rätselhaft, verwirrend und seltsam fesselnd daherkommt.  3/5 Inhalt Peter Maydell, pensionierter, aber weiterhin an zwei Tagen pro Woche tätiger Redakteur bei der Lübecker Zeitung, bekommt – mal wieder – Post von Johannes Kielland, einem Studenten, der eine Vorliebe für mystische Geschichten hat. In dem Manuskript, […]

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Mitternachtsweg - Benjamin Lebert

„Mitternachtsweg“ von Benjamin Lebert ist eine (harmlose) Geistergeschichte, die rätselhaft, verwirrend und seltsam fesselnd daherkommt.

3/5

Inhalt

Peter Maydell, pensionierter, aber weiterhin an zwei Tagen pro Woche tätiger Redakteur bei der Lübecker Zeitung, bekommt – mal wieder – Post von Johannes Kielland, einem Studenten, der eine Vorliebe für mystische Geschichten hat. In dem Manuskript, das er schickt, erzählt Kielland von einer Frau Namens Helma Marie Brandt. Dass sein Begleitschreiben wie ein Abschiedsbrief klingt, ist nicht das Einzige, das Maydell aufschreckt.

Heimstätte für Heimatlose

Ich habe mich schwergetan mit der Suche nach einem neuen Buch. Nach X angelesenen Romanen, von denen mich keiner fesseln konnte, bin ich auf „Mitternachtsweg“ gestoßen – und fand den Einstieg gelungen. Der Prolog ist wunderbar mysteriös, auch die ersten Kapitel um die Postsendung und den 1855 entstandenen Sylter Seemannsfriedhof reizten mich. Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommt, aber ich war bereit, es herauszufinden.

Peter Maydell und Johannes Kielland

Peter Maydell und Johannes Kielland haben sich bisher ein einziges Mal getroffen, stehen durch Kiellands unverlangte Zusendungen aber in regelmäßigem Kontakt.

Maydell, pensionierter Redakteur, ist ein Romantiker, der eine Schwäche für Gedichte hat. Kein Wunder, dass er anbeißt, als er Kiellands Schreiben erhält:

"Aber ganz egal, was mit mir geschieht, welches Ende mir persönlich in dieser Geschichte zufällt, letztlich scheint mir nur eines von Bedeutung zu sein: dass es sich hierbei um eine große Liebesgeschichte handelt."

Kielland, ein Geschichtsstudent und Spielwarenverkäufer, der stets in Schwarz unterwegs ist, sammelt ungeklärte Geschichten mit gruseliger Note. Diese hier erweckt seine Aufmerksamkeit, weil nur bis 1905 angespülte Seeleute auf dem Sylter Seemannsfriedhof in Westerland begraben wurden. Doch 2005 gab es eine Ausnahme.

Ein Handschuh

Kielland beginnt zu recherchieren und erfährt, dass der Tote, ein junger Mann, der an den Strand von Westerland gespült wurde, eine Besonderheit aufwies: Er trug einen schwarzen Handschuh an der linken Hand. Er erwähnt dieses Detail in seinem Artikel, der in der Lübecker Zeitung gedruckt wird – und lernt dadurch eine Frau kennen, die mehr zu dem unversehrten Handschuh unbekannten Materials sagen kann – und zu dem Toten.

Helma Marie Brandt

Kielland trifft die rätselhafte Helma Marie Brandt, die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren, die Schönheit, die ihm weitere Informationen geben kann – und nicht nur das.

Das Ganze spielt sich im Sommer 2005 ab. Wir erfahren davon, weil Kielland alles in seinem Manuskript festhält, das er 2006 an Maydell schickt. Doch es gibt noch eine dritte Zeitebene:

1939

Wir lesen, wie ein Hamburger Goldschmied einen Pastor, mit dem er den Ersten Weltkrieg überlebte, aufsucht. Er soll ihm helfen, seinen ältesten Sohn, dessen Künstlerfreund inhaftiert wurde, vor den Nazis und Denunzianten zu verstecken. Der Pastor hat eine Idee: Er wird den 19-Jährigen zu einem Freund bringen, der auf Sylt eine Schankwirtschaft führt.

Im Verlauf kommt hier auch der Titel ins Spiel: Wenn in der Mittsommernacht ein Paar auf das Wattenmeer hinausläuft, um den Mitternachtsweg zu gehen, wird seine Liebe durch die Elemente besiegelt.

Geistergeschichte

Die Geschichte spielt sich zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten ab. Wir springen hin und her zwischen den Perspektiven (und auch ein wenig zwischen Diesseits und Jenseits). Es ist etwas verwirrend, ich wollte das Buch kurzzeitig abbrechen, weil es mir zu unstet war. Letztlich war ich aber zu gefesselt, wollte wissen, wie alles zusammenhängt, was es mit dem schwarzen Handschuh und dem Toten auf sich hat. Im Übrigen harmonisiert das Verworrene besser, als ich dachte: Wie sich herausstellt, handelt es sich bei „Mitternachtsweg“ um eine Geistergeschichte.

Worum es dabei genau geht, verrate ich nicht. Aber die Atmosphäre ist passend.
Das Wetter, das die Melancholie unterstreicht, schafft dem regennassen Kielland eine Handlungsmöglichkeit. Formulierungen wie „Man hatte ein Gefühl, als sei vor kurzem ein Schrei in diesen Räumen verhallt.“ (eBook, 30,7 %) erzeugen eine finstere Stimmung – nichts zum Fürchten, keine Sorge, eher angenehm dunkel und geheimnisvoll.

Fazit

„Mitternachtsweg“ ist eine rätselhafte, verwirrende und seltsam fesselnde Geschichte mit so manch schönem Satz. Die Personen werden mir nicht in Erinnerung bleiben. Und falls etwas ernstlich Gruseliges geplant war, ist das fehlgeschlagen. Aber insgesamt ist es ein nettes Buch.

Mitternachtsweg - Benjamin Lebert

Mitternachtsweg – Benjamin Lebert

Verlag: Hoffmann und Campe

Erschienen: 12.08.2014

Seiten: 240

ISBN: 978-3-455-40437-1

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Dshamilja – Tschingis Aitmatow https://buchbesessen.de/dshamilja-tschingis-aitmatow/ https://buchbesessen.de/dshamilja-tschingis-aitmatow/#comments Tue, 16 May 2023 16:20:14 +0000 https://buchbesessen.de/?p=13154 Eine Novelle, die mehr als eine Romanze bereithält: Der 15-jährige Said entdeckt in „Dshamilja“ die Macht der Liebe.  4/5 Inhalt Said ist 15, als er beginnt, mit seiner Schwägerin Dshamilja und dem rätselhaften Danijar Kornsäcke zu fahren. Die Tage sind lang, frühmorgens brechen sie auf, mittags erreichen sie ihr Ziel: die Bahnstation. Said mag […]

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Dshamilja - Tschingis Aitmatow

Eine Novelle, die mehr als eine Romanze bereithält: Der 15-jährige Said entdeckt in „Dshamilja“ die Macht der Liebe.

4/5

Inhalt

Said ist 15, als er beginnt, mit seiner Schwägerin Dshamilja und dem rätselhaften Danijar Kornsäcke zu fahren. Die Tage sind lang, frühmorgens brechen sie auf, mittags erreichen sie ihr Ziel: die Bahnstation. Said mag Dshamilja, ihre wilde und selbstsichere, ehrliche Art. Auf den Fahrten lernt Said eine andere Seite von ihr kennen – und auch Danijar überrascht ihn.
Als ihm aufgeht, dass zwischen Dshamilja und Danijar mehr ist, muss er nicht nur seine Eifersucht zügeln. Wird er seiner Familie, die Dshamilja von Herzen liebt, etwas sagen? Schließlich hat ihr Ehemann – Saids Bruder -, wiederholt aus dem Lazarett von Saratow geschrieben, dass er im Herbst heimkommen will.

Das Vorwort treibt die Erwartungen in die Höhe

Auf der Buchrückseite, vor und in dem Vorwort heißt es:

Ich schwöre es: die schönste Liebesgeschichte der Welt."

Das klingt vielversprechend ohne Ende – und schraubt die Erwartungen hoch. Wenn ich noch einmal beginnen könnte, würde ich das Vorwort im Anschluss an die Geschichte lesen.

In Kirgisien

„Dshamilja“ spielt im Sommer 1943 in einer Umgebung, die ich auch in Büchern nicht allzu oft antreffe, nämlich in Kirgisien. Es wirkt fremd, wenn von einem Aul (Dorf) gesprochen wird oder der Brigadeführer Orosmat vorbeikommt, um Dshamilja aufzutragen, Korn zu fahren. Tschingis Aitmatows einfache Beschreibungen ermöglichten es mir dennoch, alles klar vor mir zu sehen. Und das, worum es geht, gilt für die Steppe wie für jeden anderen Ort: Gegen große Gefühle kann man wenig ausrichten, Traditionen können gebrochen werden, den eigenen Weg zu gehen, ist eine schwere, aber sicher lohnende Entscheidung.

Die Figuren

Die Hauptfiguren sind der 15-jährige Said, der die Geschichte erzählt, seine Schwägerin Dshamilja, die durch ihre unerschrockene Art auffällt, und Danijar, der kürzlich von der Front zurückgekehrt ist und als schweigsam und verschlossen gilt.

Da es sich um eine Novelle handelt, erwarte ich von den Figuren nicht viel mehr, als ich hier kriege.

Dadurch, dass der unerfahrene Said uns seine Beobachtungen schildert, war es mir problemlos möglich, die Geschichte zu spüren. Er hätte nicht fehlen dürfen. Ich fand insbesondere die Veränderungen, die das Geschehen in ihm auslöst, spannend.

Aufbau/Stil

Seite 5-20 gehören dem Vorwort, danach beginnt „Dshamilja“.

Zunächst lernen wir den erwachsenen Said kennen, der ein Bild betrachtet, das er gemalt hat. Im Anschluss erzählt er, was er in seiner frühen Jugend erlebt hat.

Ich mochte den Schreibstil, auch wenn er anfangs durch die Bildbeschreibung sehr blumig wirkt.

Said erzählt die Geschichte in der Ich-Form, was meiner Meinung nach unumgänglich war. Es sind seine Beobachtungen, Wahrnehmungen und Empfindungen, die dafür gesorgt haben, dass ich die Liebesgeschichte und Saids Entwicklungen sehen und fühlen konnte.

Besonders stark war das Buch für mich an Stellen wie diesen:

"Wenn ich Danijar zuhörte, war mir, als müßte ich mich auf die Erde werfen und sie wie ein Sohn umarmen, nur dafür, daß ein Mensch sie so lieben konnte."

"Mochte Danijar auch nur einen alten Mantel und löchrige Stiefel besitzen, ich wußte, daß er in seiner Seele reicher war als wir alle."

Sein Erkennen, Verstehen und Erwachsenwerden ist glaubhaft dargestellt. Auch dass er handelt, wie er es tut, überzeugte mich. Ohne seine Entwicklung wäre das Buch nicht annähernd so faszinierend.

Fazit

Ist es die schönste Liebesgeschichte der Welt? Ich weiß es nicht. Es ist in jedem Fall mehr als eine Romanze – es geht auch um die Liebe zum Land, zur Kunst. Ich mochte die Novelle – und werde sie irgendwann noch einmal lesen.

Dshamilja - Tschingis Aitmatow

Dshamilja – Tschingis Aitmatow

Originaltitel: Djamila (1958)

Übersetzung: Gisela Drohla

Verlag: Suhrkamp/Insel

Erschienen: 14.11.2011

Seiten: 122

ISBN: 978-3-458-35785-8

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Seide – Alessandro Baricco https://buchbesessen.de/seide-alessandro-baricco/ https://buchbesessen.de/seide-alessandro-baricco/#comments Wed, 05 Apr 2023 08:00:00 +0000 https://buchbesessen.de/?p=11411 „Seide“ ist eine sehr zarte und gefühlvolle Geschichte über Begehren und Liebe, die in nicht viel mehr als einer Stunde gelesen ist. Gedanklich beschäftigt sie weitaus länger.  5/5 Eine Liebesgeschichte? Um was geht es in „Seide“ von Alessandro Baricco? Liebe auf den ersten Blick? Die Liebe als fixe Idee? Um einen unerreichbaren Traum? Ich […]

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Seide - Alessandro Baricco

„Seide“ ist eine sehr zarte und gefühlvolle Geschichte über Begehren und Liebe, die in nicht viel mehr als einer Stunde gelesen ist. Gedanklich beschäftigt sie weitaus länger.

5/5

Eine Liebesgeschichte?

Um was geht es in „Seide“ von Alessandro Baricco? Liebe auf den ersten Blick? Die Liebe als fixe Idee? Um einen unerreichbaren Traum?

Ich glaube, man muss bereit sein, in diese Geschichte abzutauchen, ohne allzu viele Fragen zu stellen. Darum geht es nicht, nicht beim Lesen, hier soll gefühlt werden. Hinterher habe ich über den Inhalt nachgedacht, eine Menge. Aber während der Lektüre konnte ich mich voll auf sie einlassen. Ich sah hier lange Begehren im Vordergrund. Und vor allem: Sehnsucht – und den Schmerz, den sie auslöst.

Der Twist am Ende bringt wieder die Liebe ins Spiel, die, die wirklich existiert, die echte. Die, die man schnell übersieht, wenn das Unbekannte und Exotische lockt, wenn es so leicht und aufregend ist, einer Sache zu verfallen, die weder real noch imaginär ist. Die Liebe, die in Gefahr ist, wenn man immer das will, das man nicht haben kann.

Ein Seidenraupenhändler

Hervé Joncour kauft und verkauft Seidenraupen. Er lebt mit seiner Frau Hélène im südfranzösischen Lavilledieu. Als die Nosemaseuche um sich greift, soll er nach Japan, in das Land, in dem die schönste Seide der Welt wartet und Krankheiten dieser Art keine Rolle spielen. Das Problem: Dort wird niemand die Eier verkaufen wollen – und Joncour würde sich strafbar machen, wenn er versuchen würde, sie außer Landes zu bringen. Er fährt trotzdem. Am 06. Oktober 1861, er ist 32 Jahre alt, geht’s los. 

Der Protagonist ist kein Mann der Tat. Er tut zwar – aber das, was man ihm sagt. Zunächst hört er auf den Vater, dann auf Baldabiou. Er reagiert. So ist er eben.

"Er war übrigens einer jener Menschen, die dem eigenen Leben gern beiwohnen, während sie jegliches Bestreben, es zu leben, für unangebracht halten."

Die Fahrten lassen ihn Grenzen überschreiten, nicht nur im Außen. Plötzlich sind da andere als die üblichen Eindrücke und Reize. Die Fremde weckt seine Leidenschaft; als es um die letzte Reise geht, kommt seine Entschlossenheit durch. Er will fahren, er wird fahren, obwohl er nicht soll, nicht muss. Hervé ist nicht länger bloß Zuschauer. Er setzt alles aufs Spiel, seine Ehe, sein ganzes Leben. 

Das Wesentliche

Die Charaktere werden kaum beschrieben. Dadurch sind sie nicht recht greifbar. Das passt ins Gesamtbild, denn alles hat einen unwirklichen Touch. Der Autor lässt viel weg, beschränkt sich auf das Nötigste – und verpackt das in poetisch gefärbte und schnörkellose Sätze, die manchmal – auch in ihrer Form – an ein Gedicht erinnern. Dialoge sind im Gegensatz zu Auslassungen wenig vorhanden. Die Stimme des Mädchens hört er nie. 

Es gibt einen intimen Brief, aber das Ganze driftet nie in irgendeine unangenehme Richtung ab, die Sanftheit, die Baricco in seine Zeilen legt, ist durchgängig präsent.

Am Ende wartet eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. 

Wiederholungen

Manchmal sind Wiederholungen etwas, das man bemängeln möchte, hier ist das Gegenteil der Fall. Sie machen die Novelle besonders, unterstreichen das Musikalische: Die Töne sind sanft, die Melodie lieblich, der Refrain kehrt wieder, ich erwartete ihn. Die Textpassagen sind fast unverändert – ich war gespannt, welches Wörtchen sich nächstes Mal verändern würde, denn die Geschichte, die sich wunderbar klangvoll und lyrisch liest, spitzt sich zu. Dass lange Wiederholungen wie diese in einem derart überschaubaren Werk Platz finden und wie der Autor mit wenigen Worten und ultrakurzen Kapiteln das Nötigste sagt, ist beeindruckend. Ich mochte den Stil sehr. Ich empfehle, das Büchlein am Stück zu lesen, um all die Elemente, mit denen Baricco spielt, wahrzunehmen. 

Auch tauchen immer wieder Wortwiederholungen auf, die das Märchenhafte des Buches widerspiegeln. Es erscheint alles stimmig und rund.

Fazit

„Seide“ ist eine sehr zarte und gefühlvolle Geschichte über Begehren und Liebe. Wunderschön und ruhig erzählt, mit Wiederholungen, die etwas Besonderes hineinbringen. Das Buch ist in nicht viel mehr als einer Stunde gelesen, beschäftigt in Gedanken wesentlich länger.

Die Bewertung fällt mir schwer. Ich wollte 4* vergeben. Aber:
Seit Tagen denke ich über den Inhalt nach, kann mich kaum einer anderen Geschichte widmen, habe überlegt, den Roman direkt noch einmal zu lesen. „Seide“ lässt mich nicht los.
Ich packe das Buch zu den Favoriten und suche weiter nach einer Begründung für seine enorme Wirkung auf mich. 

Seide - Alessandro Baricco

Seide – Alessandro Baricco

Originaltitel: Seta (1996)

Übersetzung: Karin Krieger

Verlag: Atlantik, Hoffmann und Campe

Erschienen: 17. März 2017

Seiten: 144 (mit viel Freiraum)

ISBN: 978-3-455-00056-6

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The Man I Never Met – Elle Cook https://buchbesessen.de/the-man-i-never-met-elle-cook/ https://buchbesessen.de/the-man-i-never-met-elle-cook/#respond Tue, 14 Feb 2023 09:00:00 +0000 https://buchbesessen.de/?p=8387 Ein Anruf mit einer fremden Ortsvorwahl - soll sie ihn annehmen? Hannah stutzt, geht aber ran - und lernt Davey kennen, einen 29-Jährigen aus Austin, Texas, der für ein Jobinterview in England anruft. Er hat sich verwählt, kriegt die richtige Nummer raus - und eine Zusage.

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Werbung, da Rezensionsexemplar

Inhalt – Ein Zahlendreher mit Folgen

Ein Anruf mit einer fremden Ortsvorwahl – soll sie ihn annehmen? Hannah stutzt, geht aber ran – und lernt Davey kennen, einen 29-Jährigen aus Austin, Texas, der für ein Jobinterview in England anruft. Er hat sich verwählt, kriegt die richtige Nummer raus – und eine Zusage. Nächsten Monat kommt er nach London. Hannah und Davey bleiben in „The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?“ in Kontakt. Nachrichten, Anrufe, Videocalls; was harmlos beginnt, wächst schnell – und wird zu etwas, das sie nicht benennen können. Bald ist Januar und sie werden sehen, was sich hinter ihrer Fernfreundschaft verbirgt.
Oder auch nicht.
Denn Davey steigt nicht ins Flugzeug. Und alles ändert sich.

Keine RomCom

Ich habe mich spontan für den Roman entschieden, die Autorin sagte mir nichts, Titel und Klappentext haben mir zugesagt, ich habe bekanntlich eine Schwäche für Nachrichtenaustausch in Büchern.
Aus irgendeinem Grund dachte ich, dass es sich um eine humorvolle Story handelt, doch das stimmt nicht, nicht wirklich. Es gibt witzige Augenblicke, Hannahs Nachbarin Joan und Hannahs Freunde bringen eine Portion Spaß mit. Aber es gibt auch ein ernstes Thema, das die Geschichte zu einer macht, die sich alles andere als leicht und locker-flockig liest. Die Stimmung ist größtenteils keine angenehme, darauf sollte man eingestellt sein, auch wenn die Nebencharaktere eine zu deprimierende Atmosphäre zu verhindern wissen.

Die Charaktere

Hannah ist 27 und im Marketing tätig. Sie treibt Sport, pflegt Freundschaften und bewertet Kaffeesorten mit ihrer älteren Nachbarin. Ich mochte Hannah, auch wenn sie mir ein bisschen fremd blieb. Es war schwer mitanzusehen, in was sie hineinrutscht. Denn da ist nicht nur die schmerzliche Erfahrung, die sie durch Davey erlebt, nein, daneben gibt es viel Toxisches, das sie nicht sieht/wahrhaben will. Ich hätte gerne gehabt, dass sie früher aus diesem Zustand herauskommt, vor allem, weil es zwischendrin etwas eintönig wird.

Davey ist 29 und stand kurz vor einem Neuanfang in London. Er freute sich auf seinen Job, wollte Gebäude planen, Hannah näher kennen lernen. Doch daraus wird nichts. Er trifft Entscheidungen, die irgendwo nachvollziehbar, aber auch sehr schmerzhaft sind. Man wünscht sich, dass alles anders laufen würde. Ich konnte mitfühlen.

Hannah und Davey haben mich beide nicht vom Hocker gehauen, hätten lebendiger, weniger blass sein dürfen. Gerade Hannah ist lange nervenaufreibend passiv. Davey fasst Beschlüsse, Hannah nimmt alles hin. Man muss sie aufs Sprungbrett zerren, immer wieder, damit sie in Schwung kommt.

Es gibt eine Figur, die wir verabscheuen sollen – und das gelingt mühelos. Die Autorin kann definitiv Charaktere entwerfen, die sich subtil bis offensiv ins Aus manövrieren.
Daneben fallen vor allem Joan, Hannahs ältere/jung gebliebene Nachbarin, sowie Hannahs beste Freundin Miranda auf. Ich fand sie als Nebenfiguren ausreichend entwickelt. 

Fragwürdige Verhaltensweisen

Ich muss ehrlich sagen, dass mich verschiedene Dinge störten. Drei Beispiele:

  • Ich hätte gerne mehr von Hannah und Davey zusammen gelesen, mehr als Gedankenschnipsel über die jeweils andere Person oder das, was hätte sein können. Der Fokus lag zu lange woanders.
  • Der Alkoholkonsum. Es sind nicht nur die Samstage, an denen getrunken wird (und zwar inklusive Kater), auch zwischendrin werden immer wieder Drinks genannt und gekippt. Als Davey komplett dicht diesen Silvester-Anruf tätigt, fragte ich mich endgültig, ob die Autorin hier zwei Endzwanziger im Sinn hatte. Mir kamen sie manchmal vor wie 16.
  • „Figurprobleme“. Es wird (ebenfalls auffällig oft) auf die Figur geachtet – und zwar nicht nur unter Georges Aufsicht, der ja sowieso ein nicht zur Diskussion stehendes Verhalten an den Tag legt.
    Hannah geht in Kapitel 8, Januar „… zur Vorbereitung auf Daveys Ankunft“ laufen, nachdem Weihnachten Spuren hinterlassen habe (Pos. 1317/5760). Aha. Cool.
    Miranda ist später auf Diät, Joan kann auch nicht mehr beherzt zugreifen.
    Dabei steht es offenbar im Vordergrund, anderen zu gefallen.
    „Fett“ ist ein mehrfach genutztes Wort. Hannah wird es von der Pille, George war es früher, Davey hat damit zu tun. Tja, nun…
    Das Ganze hat einen üblen Beigeschmack.

Kurzum: Mehr von den Hauptfiguren zusammen wäre toll gewesen. Und manche Sätze übermitteln bedenkliche Verhaltensweisen/Auffassungen.

Aufbau/Stil

Die Geschichte besteht aus 46 Kapiteln sowie einem Nachwort. Dazu muss ich sagen, dass ich bei den persönlichen Worten von Elle Cook Tränen in den Augen hatte. Das haben die Figuren nicht geschafft, was wiederum bestätigt, dass das Potenzial zwar da war, die Charaktere mir aber nicht „echt“ genug waren, um vollends mitzufühlen.

Den Schreibstil würde ich wohl nicht wiedererkennen, er ist schlicht, lässt sich flüssig lesen.

Der Einstieg hat mir gut gefallen, durch das „Weißt du noch, …“ (Kap. 1, Dezember, Pos. 114) fühlt man sich angesprochen, involviert. So richtig dabei war ich dennoch erst nach fast der Hälfte des Buches.
Zunächst lesen wir ausschließlich aus Hannahs Sicht in der Ich-Form. Als Daveys Gedanken dazukommen, gewinnt „The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?“ absolut dazu. Endlich hatte mich der Roman, ich konnte ihn kaum weglegen.

Wir verfolgen die Protagonisten über einen Zeitraum von fast zwei Jahren. Das Ende fällt leider sehr knapp aus. Hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht.

Fazit

Insgesamt ist „The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?“ eine emotionale Geschichte, die zunehmend interessant wurde, als Daveys Sicht dazukam.

Manche Verhaltensweisen störten mich, ließen mich überlegen, ob es sich um zwei Teenager handelt.
Ich hätte gerne mehr von beiden zusammen gelesen statt so viel aus ihren getrennten Leben voller falscher Gedanken und Entscheidungen.
Das Ende fällt knapp aus, hat mir aber gefallen. Das Nachwort berührt.
Von mir gibt’s

2,5-3/5!

 

 

392 Seiten / ISBN: 978-3-8412-3228-1 / Übersetzung: Christine Strüh


 

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Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Ali Hazelwood https://buchbesessen.de/das-irrationale-vorkommnis-der-liebe/ https://buchbesessen.de/das-irrationale-vorkommnis-der-liebe/#comments Fri, 09 Dec 2022 18:04:44 +0000 https://buchbesessen.de/?p=8367 Inhalt Die 28-jährige Bee Königswasser ist völlig aus dem Häuschen: Die NASA hat sie zur Leiterin von BLINK ernannt. Sie wird ein angesehenes Neurotechnik-Forschungsprojekt leiten. Yay. Wie sich in „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ herausstellt, hat das Ganze allerdings einen Haken: Sie muss es gemeinsam mit einem Ingenieur der NASA betreuen – und zwar mit […]

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Inhalt

Die 28-jährige Bee Königswasser ist völlig aus dem Häuschen: Die NASA hat sie zur Leiterin von BLINK ernannt. Sie wird ein angesehenes Neurotechnik-Forschungsprojekt leiten. Yay. Wie sich in „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ herausstellt, hat das Ganze allerdings einen Haken: Sie muss es gemeinsam mit einem Ingenieur der NASA betreuen – und zwar mit Levi Ward. Das ist alles andere als ein Grund zum Jubeln, denn Levi hasst Bee seit sechs verdammten Jahren. Die Distanz machte die offene Erzfeindschaft zur Nebensache, doch nun sollen sie innerhalb von drei Monaten Seite an Seite einen Helm entwickeln, der Einfluss auf die Hirnaktivität von Astronauten nimmt. Wie soll das funktionieren?

Bee, Levi und der Rest

Die Protagonistin des Romans ist Bee, eine Neurowissenschaftlerin, die eine Vorliebe für Marie Curie, bunte Haarfarben, Tiere, ihre Zwillingsschwester Reike und Ohnmachtsanfälle hat. Sie hat mich als Hauptfigur überzeugt, auch wenn sie manchmal unheimlich schwer von Begriff ist. Aber hey, ein Buch dieses Genres sollten wir nicht zu ernst nehmen – und was bliebe von der Geschichte übrig, hätte sie den Durchblick?

Der Protagonist, der sich Bee gegenüber seltsam benimmt, heißt Levi. Er hat liebenswürdige Seiten, mich aber nicht umgehauen. Ich hätte gerne ein bisschen mehr über ihn erfahren. Die eine oder andere Sache erschien mir übertrieben. Aber wie gesagt: Es handelt sich um ein Buch, das witzig und unterhaltsam sein möchte – und das ist es.

Die anderen Figuren waren okay. Rocio fand ich am interessantesten, aber das dürfte wenig überraschen, denn der Rest geht ziemlich unter.

Humorvoll…

Ich hab’s schon öfter mit romantischen Komödien versucht, manchmal hat es geklappt, häufig nicht. „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ ist mein zweites Buch von Ali Hazelwood – und sie hat mich erneut gut unterhalten. Ich mag ihren Humor, sie hat es geschafft, mich an mehreren Stellen zum Grinsen zu bringen. Wenn man bedenkt, dass es um Neurostimulationshelme geht, klingt das komisch, aber die Autorin hat kein Problem damit, solche Themen unterzubringen und gleichzeitig locker und lustig zu bleiben.

Ich möchte an dieser Stelle festhalten: Ali Hazelwood schreibt meine liebsten RomComs – auch wenn ich dieses Buch nicht herausragend bewerten werde. Die positiven Seiten waren sehr positiv. Die anderen Punkte störten mich mehr oder weniger, das Buch bleibt aber ein kurzweiliges, das ich gerne gelesen habe.

… und wichtig

Ali Hazelwood entwickelt nicht nur lustige Geschichten, sie baut auch Themen ein, die ihr wichtig sind – und das merkt man. Ihre Protagonistinnen sind im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) tätig, bilden eine Minderheit, müssen sich beweisen. Die Autorin ist nicht nur selbst Wissenschaftlerin, sie hat auch negative Erfahrungen gesammelt, die sie in ihre Romane einfließen lässt. Die Anmerkungen am Ende verraten, dass sie ihre eigene Meinung untergebracht hat. Vielleicht kommen die Teile deshalb so überzeugend und leidenschaftlich rüber.

Es ist toll, dass Probleme wie diese in diesem Genre, in dieser lässigen Atmosphäre einen Platz gefunden haben.

Aufbau

Das Buch besteht aus 25 Kapiteln und einem Epilog. Wir lesen die Story aus Bees Sicht in der Ich-Form.

Wenn ich „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ mit dem gefeierten Erstling „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ vergleiche, gibt es Parallelen, nicht nur, was die Beschreibung der männlichen Protagonisten und bestimmte Wiederholungen angeht (bei denen ich zum Augenrollen neige, was wiederum meinen Lesefluss stört).
Und es gibt Unterschiede. Beispielsweise enthält die Story von Bee und Levi ungefähr 10.000x mehr Szenen/Erwähnungen, die sich (real oder gedanklich) im Bett abspielen. Das erscheint passend, denn Olive war hier anders gestrickt als Bee. Für mich lag der Fokus ein wenig zu sehr auf dem Thema.
Auch die Arbeit und Probleme, die sich daraus ergeben, nehmen mehr Raum ein.
Das auf die Ungereimtheiten bezogene Ende ist definitiv übertrieben.

Den Ablauf und Schreibstil kann man wiedererkennen.

Unterhaltsam – und vorhersehbar

„Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ hat mich amüsiert, aber ich fand nicht alles 100 %-ig gelungen. Beim Vorgänger war ich noch mehr dabei. Wie oben erwähnt, ist Bee oft schwer von Begriff, sieht die Dinge nicht, die der Leserschaft sofort klar sind. Mir hat der Part mit dem Twitter-Kontakt nicht zugesagt. Der Verlauf steht von Anfang an fest, große Überraschungen gibt es nicht. Manches wirkt überzogen, hätte mir eine Spur weniger dramatisch besser gefallen.

Dennoch: Ich mochte es. Ich wollte etwas, das sich leicht runterlesen lässt, ein bisschen süß ist, Spaß macht, mich zum Schmunzeln bringt – und das kriegte ich alles. Es war nett (ehrlich nett, nicht das andere).
Die „STEMinist Novellas“ (1: Under One Roof – Liebe unter einem Dach, 2: Stuck With You – An wem die Liebe hängen bleibt, 3: Below Zero – Die unerwarteten Abgründe der Liebe, 4: Loathe to Love You – Die Unannehmlichkeiten von Liebe) werde ich nicht lesen, aber beim nächsten Roman von Ali Hazelwood bin ich wieder dabei.

Fazit

Unterhaltsame, wirklich witzige, aber vorhersehbare Geschichte mit größerem Wissenschafts- und Bettanteil als im Vorgänger. Hier und da zu überzogen. Von mir gibt’s „nur“

3,5/5

– und dennoch schreibt Ali Hazelwood meine liebsten RomComs.

 

 

448 Seiten / ISBN: 978-3-8412-3102-4 / Originaltitel: Love on the Brain / Übersetzung: Christine Strüh, Anna Julia Strüh


 

Mehr von Ali Hazelwood

Ich habe gelesen:

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe

 

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