Dienstags bei Morrie – Mitch Albom

Dienstags bei Morrie von Mitch Albom

Bewegend: In „Dienstags bei Morrie – Die Lehre eines Lebens“ erzählt Mitch Albom von den Gesprächen mit seinem sterbenskranken Professor Morrie Schwartz.

4/5

Inhalt

Mitch lernt Morrie kennen, als er auf das Brandeis College in Waltham, Massachusetts, kommt. Schnell sind sie mehr als Soziologieprofessor und Student: Sie sind Coach und Spieler. Freunde.

Als Mitch das College verlässt, wollen sie in Kontakt bleiben. Sie tun es nicht. Durch einen Zufall erfährt Mitch 1995, 16 Jahre nach der letzten Begegnung, dass Morrie an ALS erkrankt ist und bald sterben wird. Er besucht ihn. Und kommt wieder. Über 700 Meilen Entfernung? Kein Problem. Sie treffen sich dienstags, sprechen über das Leben und das Sterben, werden das, was sie immer waren: Professor und Student. Coach und Spieler. Freunde.

Mitch und Morrie

Der Mitch Albom aus dem Buch ist der Mitch Albom, der es geschrieben hat. Die Geschichte ist nicht fiktiv, sie ist real, sie ist passiert. Und sie ist ergreifend.

Als Mitch, innerhalb des Buches 37, zu seinem Lieblingsprofessor Morrie Schwartz zurückkehrt, ist dieser 78 Jahre alt, an ALS erkrankt und nicht mehr in der Lage, vielen seiner früheren Leidenschaften, etwa dem Tanzen, nachzugehen. Er versinkt weder in Selbstmitleid noch macht er einen unglücklich Eindruck. Mitch, der zu einem vielbeschäftigten Sportreporter geworden ist, will herausfinden, wieso das so ist. Und Morrie ist sehr daran gelegen, ihm Antworten auf seine Fragen zu geben. Sie sprechen über die Liebe, Familie, Ehe, Kinder, reden über Reue und Ängste, Geld und die vorherrschende Kultur. Sie sprechen über Leben und Tod, über das, was wirklich zählt.

"Die Liebe gewinnt. Die Liebe gewinnt immer."

Aufbau/Stil

Mitch erinnert sich in „Dienstags bei Morrie“ an das, was ihn mit seinem Lieblingsprofessor verbindet. Er erzählt aus der Ich-Form heraus. Es gibt Zeitsprünge, manchmal berichtet er aus der Collegezeit, vorwiegend aus den Wochen, die er im Büro seines sterbenskranken Coachs in West Newton verbracht hat.

Ich mochte den Schreibstil des Autors, das Buch ließ sich flott herunterlesen, unterbrochen nur von „Ich brauche dringend eine Pause“ und „Erst mal die Tränen wegblinzeln“. Gänsehaut? Ja. Alles da. Ich finde, dass Mitch Albom die Emotionen gut eingefangen und auf die Seiten gebracht hat. Bei mir kamen sie an.

"Der Tod beendet dein Leben, nicht eine Beziehung."

Kein Ratgeber

Es gibt keine Tipps, keine Anleitungen. Mitch fasst die Begegnungen mit Morrie zusammen, Morrie erzählt von seinen Lebenserfahrungen. Auf dem Cover steht der Zusatz „Die Lehre eines Lebens“ – und das trifft zu.

Der Text bringt zum Nachdenken und berührt. Es gibt viele Denkanstöße, die man aus dem Buch mitnehmen kann, je nachdem, wo man steht. Ich habe mir einige Stellen markiert. Aber:

Die Weisheiten, die behandelt werden, sind nicht neu. Es handelt sich eher um Erinnerungen als um unbekannte Botschaften. Mich hat das nicht gestört. Ich denke, dass verschiedene Faktoren beeinflussen, inwiefern man für eine Sache offen ist. Manchmal macht der Zeitpunkt den Unterschied oder eine besondere Formulierung – und dann kommt das, was schon bekannt war, erst so richtig an.

Fazit

Berührend.

Dienstags bei Morrie von Mitch Albom

Dienstags bei Morrie – Mitch Albom

Originaltitel: Tuesdays with Morrie (1997)

Übersetzung: Angelika Bardeleben

Verlag: Goldmann

Erschienen: 18.09.2017

Seiten: 240

ISBN: 978-3-442-48722-6

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