
In „Die Reisgöttin“ stellt uns Doris Dörrie über 40 Mitbringsel ihrer Reisen und die Geschichten dahinter vor.
Inhalt
Doris Dörrie weiß, dass Flohmärkte keine gute Idee sind: Immer bringt sie etwas heim, das niemand braucht. Auch von ihren Reisen kehrt sie mit den seltsamsten Errungenschaften zurück. Doch wie schlimm ist das, wenn sie sich so sehr daran erfreut, dass sie sogar ein Büchlein damit füllt und sich nebenbei unseren Segen holt?
Skurriles aus aller Welt
Eine Feuerwehrmütze aus Tokio, Boxerstiefel aus New York – Doris Dörrie entdeckt die interessantesten Dinge. Ob nützlich oder nicht: Sie kann sie gebrauchen, findet Freude und Ermunterung in ihnen. Die kaputte Plüschkatze aus Istanbul ruft etwa folgende Gedanken in ihr hervor:
"Mir scheint, man braucht ein gewisses Maß an Beschädigtsein, um wahre Zuversicht entwickeln zu können. Der, dem noch nie etwas Schlimmes zugestoßen ist und der sich auch nichts Schlimmes vorstellen kann, braucht keinerlei Kraftanstrengung, um optimistisch aus der Wäsche zu gucken. Aber wenn derjenige, den das Leben schon ziemlich verbeult hat, dennoch zuversichtlich schaut wie meine türkische Katze, dann ist das einfach ziemlich tapfer. Ich nehme mir ein Beispiel an ihr (...)"
Die Reisgöttin, S. 16
Wie will man dem etwas entgegensetzen? Verständlich, dass ihr Mann, sofern er dabei ist, einknickt. Ich würde es auch tun.
Ich mag die begeisterungsfähige Art von Doris Dörrie. Mir gefällt der Gedanke, dass etwas, das den meisten wertlos erscheint, für jemanden von unschätzbarem Wert sein kann. Sentimental value – kennen wir alle. Die Autorin spricht das auf Seite 38 kurz an. Es ist kein sinnloses Anhäufen: Sie geht mit offenem Blick und Herzen durch die Welt, betrachtet ihr Sammelsurium liebevoll, interpretiert Schönes hinein, zieht etwas aus dem Anblick und den Erinnerungen. Das ist wunderbar – und so liest sich das Buch, in dem sie uns mitnimmt auf ihre Reisen, uns durch ihre Augen sehen lässt.
Aufbau
Ich habe die gebundene Hardcover-Ausgabe gelesen, ein kleines Büchlein mit Leseband. Auf nur 112 Seiten verteilen sich 47 Erinnerungsstücke verschiedenster Art. Die Einblicke zeigen uns ein Foto des Gegenstands und erzählen auf meist 1,5 Seiten die Geschichte dahinter. So unaufgeregt sie klingen mögen, ich fand sie alle interessant. Auch der fesselnde und prägnante Schreibstil mit der Prise Humor begeistert.
Fazit
Ein schöner Ausflug.
Zusammenfassung Die Reisgöttin von Doris Dörrie
Dieses Buch ist für dich, wenn du
- Lust hast, dich von der Begeisterung der Autorin anstecken zu lassen
- ein wenig um die Welt reisen und die seltsamsten Souvenirs entdecken möchtest
- ein kleines Büchlein "für zwischendurch" oder "immer mal wieder" suchst

Die Reisgöttin – Doris Dörrie
Jetzt kaufen:
Links mit einem Sternchen (*) sind Affiliate-Links. Wenn du einen Affiliate-Link anklickst und im Partner-Shop einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keinerlei Mehrkosten.