Farm der Tiere – George Orwell

Inhalt

Jahrelang führte Mr. Jones die altmodische „Herrenfarm“, er trank, vernachlässigte und misshandelte die Tiere. Kurz vor seinem Tod brachte der Yorkshire-Eber Major die Idee einer Rebellion ins Spiel – und nach einem Mittsommertag ohne Futter ist es so weit: Menschen werden zu Feinden erklärt, Jones wird verjagt. Die sieben Gebote des Animalismus entstehen, aus der „Herrenfarm“ wird die „Farm der Tiere“, auf der alle von ihnen gleichwertig leben sollen. Es ist die erste Farm Englands, die eigenständig von Tieren betrieben wird. Doch nach und nach ändern sich die Verhältnisse, die Schweine reißen die Macht an sich – und schrecken nicht davor zurück, die aufgestellten Regeln anzupassen.

Fabel

„Farm der Tiere“ ist eine kurze Erzählung von George Orwell. Die Originalausgabe erschien im August 1945.

Die Hauptfiguren sind Tiere, deren Verhalten an das der Menschen erinnert. Man kann tatsächliche historische Ereignisse und Vorbilder finden (Stalins Diktatur in der Sowjetunion), denn es handelt sich mitnichten um ein harmloses Kinderbuch. Es ist eine politische Fabel, eine politische Satire, bei der ein Eber namens Napoleon heraussticht. Er kommt nach Majors Tod an die Macht, beschert den Schweinen Sonderrechte, bildet Hunde aus, die seinem Schutz dienen. Wird der Gleichheit zunächst ein hoher Stellenwert zugeschrieben, finden am Ende sowohl eine Anpassung der sieben Gebote als auch Hinrichtungen statt, die für Erschütterung und Einschüchterung sorgen. Sein Vermittler Petzer hält die Stimmung hoch und räumt Zweifel durch motivierende Ansprachen aus. Napoleon wird zum Diktator, nimmt die Rolle des verteufelten Mr. Jones ein, der den Tieren immer wieder als Negativbeispiel vorgehalten wird, ohne selbst in Verruf zu geraten.

Es geht um Macht und Manipulation, Ausbeutung und Unterwerfung. Es geht um eine Revolution, der hoffnungsvoll entgegengeblickt wird – und die in einem totalitären Regime endet.

Beeindruckend

Ich gebe zu, dass mir bisher nur der Titel und der Name des Autors geläufig waren, ich hatte keine Ahnung, was mich in dem Buch erwartet. Auf den ersten Seiten dachte ich, dass es (allein) darum geht, wie Menschen Tiere behandeln. Dass es sich um eine Parabel handelt, wusste ich nicht. Was gut war, denn vermutlich hätte mich das abgeschreckt. Aber: Orwell hat das interessant rübergebracht, der Inhalt hat etwas mit mir gemacht. Die Hoffnungslosigkeit ist herauslesbar, obwohl sie nirgends geschrieben steht. Man spürt sie.

Besonders berührt war ich von Boxers Schicksal. Das Zugpferd ist fleißig, aufopferungsvoll. Und er ist naiv und nicht allzu intelligent. Nach dem Angriff hätte ich mir wenigstens das Aufflackern eines Zweifels gewünscht. Es kam nichts. Sein Ende hat mich fertiggemacht, vor allem vor dem Hintergrund seiner Reaktion nach der Schlacht am Kuhstall.
Effektiv eingefädelt.

Auch der Abschluss der Geschichte, perfekt auf den Punkt gebracht durch den letzten Satz, hat mich beeindruckt.

Aufbau

„Farm der Tiere“ wird in zehn Kapiteln auf 120 Seiten von einem allwissenden Erzähler erzählt.

Das Buch lässt sich schnell und leicht lesen.

Fazit

Ein lesenswerter Klassiker in neuer Übersetzung.

4/5!

Keine Angst vor Klassikern:

 

 

120 Seiten / ISBN: 978-3-86820-608-1 / Originaltitel: Animal Farm / Übersetzung: Simone Fischer


 

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