Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe – Ali Hazelwood

Werbung, da Rezensionsexemplar

Inhalt

Olive, 26 und Doktorandin im dritten Jahr, will ihre beste Freundin Anh glücklich sehen. Wenn das bedeutet, dass sie einen neuen Freund erfinden muss, um zu beweisen, dass sie über ihren Ex hinweg ist, dann tut sie das. Und wenn Anh sie an dem Abend, an dem Olive angeblich ein Date hat, in der Fakultät überrascht, dann küsst Olive eben den einzigen Mann, der gerade verfügbar ist. Dass es sich dabei ausgerechnet um den grummeligen Dr. Adam Carlsen handelt, ist nur eine der vielen komplizierten Folgen ihres Lügenmärchens, mit denen sich Olive in „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ auseinandersetzen muss…

RomCom vom Feinsten

Es handelt sich bei dem Roman um eine Liebeskomödie. Man darf also davon ausgehen, dass die eine oder andere merkwürdige Sache passiert und das Ganze oft nicht allzu ernst zu nehmen ist.
Ich bin mit gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen, denn bei RomComs habe ich schon vieles erlebt: unangenehm komische – aber auch wirklich amüsante Geschichten. Dieses Buch zählt definitiv zu letzteren. Um genauer zu sein: „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist eine meiner liebsten RomComs – wenn nicht sogar meine allerliebste!

Charaktere

Olive ist die Protagonistin des Buches. Die 26-Jährige ist Doktorandin an der Biologischen Fakultät von Stanford. Ihre Freunde Anh und Malcolm sowie die Wissenschaft bedeuten ihr alles.
Ich konnte sie gut kennen lernen, mochte ihre Art und fand sie in der Hauptrolle überzeugend. Sie ist locker, kennt aber auch Selbstzweifel. Sie handelt nicht immer so, wie ich das gerne gehabt hätte, aber das hätte es ehrlich gesagt auch zu einfach gemacht.

Adam ist Dozent, gilt als arrogant und fies. Dass sie ausgerechnet ihn mit ihrem Kuss überfallen hat, war herrlich. Denn ich habe diese Geschichte geliebt – und zwar wegen Olive UND wegen Adam. Er hat mich voll gekriegt. Auch wenn die Geschehnisse aus Olives Sicht geschildert werden, konnte ich ihn gut einschätzen. Er macht so viele kleine Sachen, die ich so groß fand. Hach.

Und beide zusammen, ihre Frotzeleien, ihr Verhalten, die sich ganz langsam entwickelnden Gefühle, es ist alles wunderbar.

Sowohl Olive als auch Adam haben interessante Backstories, die angedeutet, aber nicht auseinandergenommen werden.

Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet, ich konnte sie mir vorstellen und mochte vor allem die engen Freundschaften sehr.

Verlauf

Ich war von Anfang an begeistert – und das hat im Verlauf nicht nachgelassen, im Gegenteil, es hat sich nur noch gesteigert.

„Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist so süß und witzig und unterhaltsam. Es gibt neben den lockeren auch ernstere Themen, die gut angesprochen werden. Es ist ein Slowburn, aber in Kapitel 16 lodern die Flammen. Man sollte solche heißen Szenen entweder gerne lesen oder zumindest hinnehmen können, es gibt nämlich ziemlich ausführliche Schilderungen. Ich muss zugeben, dass ich einige Stellen dieses Kapitels unter Stirnrunzeln gelesen habe, aber insgesamt passt es doch gut zum Rest und ist stimmig.

Es hat so viel Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen! Die Story macht größtenteils gute Laune, ich konnte komplett darin versinken und abschalten. Viel zu rasch war ich am – zugegebenermaßen recht knappen – Ende angekommen. Zwischendurch habe ich immer wieder mit Schrecken auf die verbleibende Lesezeit geschaut, die mir mein Kindle angezeigt hat, und wollte überhaupt nicht glauben, dass ich so schnell komplett durchgesaust bin. Ich habe ernsthaft in Betracht gezogen, das Buch direkt noch mal zu lesen. Ja, echt!

Aufbau/Stil

Die Geschichte wird aus Olives Sicht erzählt, ohne dass sie aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Wir bekommen keine wechselnden Einblicke, was bei Büchern dieses Genres sonst häufig der Fall ist.

Es gibt einen Prolog, 22 Kapitel und einen Epilog. Der Prolog spielt fast drei Jahre vor der eigentlichen Geschichte und wird immer mal wieder thematisch eingebaut. Ich bin kein großer Prolog-Fan, oft finde ich ihn unnötig, manchmal nimmt er mir zu viel vorweg. Hier war das aber toll gelöst, auch wenn man als Leser*in seine Bedeutung schon früh durchschaut.
Das Ende hätte trotz des Epilogs gerne ausführlicher sein dürfen.

Ali Hazelwood schreibt leicht und humorvoll. Die Dialoge sind großartig. Der Text hat mich gefangen genommen; ich habe das Buch in wenigen Stunden verschlungen. Ich will auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen und kann gar nicht glauben, dass das ihr Erstling sein soll.

Fazit

Wenn man Lust auf eine süße, witzige und unterhaltsame RomCom hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dieses Buch zu lieben, sehr groß!

4,5/5

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe: Roman

443 Seiten / ISBN: 978-3-352-00971-6 / Übersetzung: Christine Strüh, Anna Julia Strüh


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