„Frankie“ ist eine traurig-humorvolle Geschichte, die eine interessante Perspektive bereithält und sich leicht herunterlesen lässt.
Inhalt
Richard Gold, trinkender Schriftsteller, hatte nicht vor, jemals wieder ein Wort zu sagen, schon gar nicht zu einem Kater. Aber das Leben läuft selten nach Plan – und so durchkreuzt der „Menschisch“ sprechende Frankie seine Selbstmordpläne. Das Tier zieht bei ihm ein, ist bereit, Golds Lebenssinn zu sein – doch das stellt sich als komplizierter heraus, als gedacht.
Frankie und Gold
Ein „gewöhnlicher Dorfkater“, der als Ich-Erzähler auftritt, und ein „versoffener Depressiver“ (eBook, Kap. 9, 48 %), das sind die Hauptfiguren dieses kurzen Romans.
Während der Streuner Frankie von Müllberg das Leben leicht nimmt und sich Träumen hingibt, hat Richard Gold zu kämpfen. Er kommt kaum aus dem Haus heraus – wenn überhaupt, dann in seinem „tieftraurigen Bademantel“ (eBook, Kap. 9, 46 %).
Ein traurig-humorvoller Roman
Wir haben hier einen sprechenden Kater. Dass das Buch nicht allzu ernstzunehmen ist, dürfte klar sein. Es als komplettes „Quatschbuch“ zu sehen, wird ihm aber auch nicht gerecht.
"Ich glaub, das wär nix für mich."
"Was, Frankie?"
"Na, so'n Lebenssinn. Erst mal muss man ihn finden. Und dann muss man drauf aufpassen, damit man ihn nicht verliert."(eBook, Kap. 8, 41 %)
Durch den Schicksalsschlag, mit dem Gold klarkommen muss, und die daraus resultierenden Probleme ist hier potenziell eine Menge Gefühl möglich. Da wir die Geschichte aber aus Frankies Sicht lesen und der Kater locker drauf ist, was sich auch im lässigen Schreibstil wiederfindet, geht trotz des Themas die Leichtigkeit nicht verloren. Der Fokus liegt meiner Meinung nach nicht darauf, eine rührselige Story vorzulegen. Es gibt viele Stellen, die amüsieren sollen. Die Mischung ist ausgewogen, wobei die ernsten Themen nie ausführlich und tiefgründig behandelt werden, was ich bevorzugt hätte. Es ist – für mich – eher ein Buch, das unterhalten als berühren möchte.
Das Ende gefällt mir, weil es uns nichts verspricht. Der Text ist generell realistisch – trotz der Tatsache, dass wir die Welt aus Frankies Augen betrachten.
Aufbau/Stil
Frankie schildert die Geschichte aus seiner Sicht in 19 Kapiteln, wobei er sich in umgangssprachlichem „Menschisch“ ausdrückt, „is‘“ und „ne“ und „nix“ ziehen sich durch den Text.
Der Kater tritt kumpelhaft auf, spricht uns zwischendrin direkt an. Er neigt dazu, abzuschweifen, merkt es aber schnell und kommt auf das zurück, was er uns zu erzählen gedenkt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass „Frankie“ der ideale Retter im Falle einer Leseflaute ist, denn der Roman lässt sich flott und unkompliziert herunterlesen. Zudem will er nebenbei auf leichte Art ein bisschen was Bedeutsames sagen. Die Sicht des Tieres auf den Alltag der Menschen ist interessant.
Zwar konnte mich das Buch nicht begeistern, dafür ist es mir zu einfach und oberflächlich gehalten, aber ich bin sicher, dass es seine Fans finden wird.
Fazit
„Frankie“ ist eine traurig-humorvolle Geschichte, die eine außergewöhnliche Perspektive bereithält und sich schnell weglesen lässt. Für zwischendurch empfehlenswert.
Frankie – Jochen Gutsch, Maxim Leo
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4 Antworten
Was es nicht alles gibt :-)
Humoristische Bücher sind irgendwie immer bisschen schwierig. Ich lese auch ganz selten welche, da ich oft mit dem Humor nicht viel anfangen kann.
Vielleicht käme es als Hörbuch besser an, da man nur zuhören muss. Wer weiss.
Liebe Grüsse
Vom Thema her hat mich das Buch interessiert, aber aus der Sicht einer Katze – ich weiß nicht. Aber in das Hörbuch würde ich vielleicht mal reinhören. :)
Liebe Grüße
Marie
Ja, ich verstehe den Punkt mit der Perspektive. Mir wird so etwas ehrlich gesagt auch schnell zu albern. :)
Viele Grüße