„Um Leib und Leben“ („A Deniable Man“) ist ein veralteter, aber fesselnder und unterhaltsamer Roman von Sol Stein aus dem Jahre 1989.
Inhalt
Susan Sarah Whitcomb lernte Professor Adams als Studentin der juristischen Fakultät der Columbia-Universität kennen. Inzwischen ist sie Ende 20 und Strafverteidigerin, will die erste Frau im Amt des Justizministers werden – und hält noch immer Kontakt zu ihrem Mentor, der in seinen 50ern ist. Er wünscht sich sehr viel mehr als sie – oder nicht? Während sie versucht, herauszufinden, was da wirklich ist zwischen ihnen, wird ihr Vater, der Brigadegeneral Harold H. Whitcomb, ermordet. Farlan Amory Adams will ihr beistehen, doch sie und ihre Mutter sind nun auf Schutz durch den unerschrockenen und mit solchen Situationen vertrauten David Smith angewiesen – ein Umstand, der alles durcheinanderbringt.
Vom „Meisterlektor“
Nachdem ich den Schreibratgeber „Über das Schreiben“, im Original „Stein on Writing“, gelesen habe, war klar, dass ich einen Roman des Bestsellerautors testen muss. Ich entschied mich für „Um Leib und Leben“ – und das war eine gute Entscheidung.
Wir haben hier die Geschichte einer ehemaligen Studentin, die nicht von ihrem Professor loskommt (und umgekehrt) – und diese wird zu einer Art Thriller, als Susans Vater umgebracht wird. Es stellt sich heraus, dass Giovanni Monteleone und seine Leute dahinterstecken, was bedeutet, dass auch die Hinterbliebenen in Gefahr sind, denn die Familie der Offiziellen steht immer auf der Liste dieser Menschen.
Ich würde das Buch als unterhaltsam beschreiben. Die ganze Zeit über ist eine solide Spannung vorhanden. Es ist einiges los und wird nie langweilig; selbst wenn es um Susans „Männerproblem“ geht, war ich interessiert dabei.
Überholt
Ich möchte darauf hinweisen, dass das Buch aus dem Jahr 1989 stammt. Es ist nicht up to date, das N-Wort fällt, es gibt einige Stellen, über die man sich aufregen könnte. Ich war mir im Klaren darüber, dass es sich um einen Roman handelt, der so alt ist wie ich – und habe Entsprechendes einkalkuliert. Ob „Um Leib und Leben“ in dieser Hinsicht funktionieren kann, muss jeder Lesende vorab für sich entscheiden.
Darüber hinaus gibt es einige Klischees und unglaubwürdige Entwicklungen, die hingenommen werden müssen.
Aufbau
Das Buch besteht aus zwei Teilen und 48 Kapiteln.
Der Klappentext verrät viel, auch die der Geschichte vorangestellten Zeilen geben einen Ausblick auf das, was uns erwartet. Dennoch war es spannend genug, um dranzubleiben.
Immer wieder wird die Leserschaft angesprochen, es wird um Verständnis ersucht und versucht, eine Verbindung aufzubauen.
Wir lesen aus wechselnden Perspektiven, jeweils in der Ich-Form. Teilweise fragte ich mich, ob dieser Blickwinkel zwingend nötig ist (etwa bei Davids Vater).
Obwohl ich Gerichtsverhandlungen mag, sind mir die Ausschnitte dazu beinahe zu lang geraten.
Das Ende sorgt sicher für unterschiedliche Meinungen. Ich finde es gelungen, da es eine Entscheidung ist, die in Erinnerung bleibt.
Fazit
„Um Leib und Leben“ von Sol Stein ist ein veralteter, aber spannender Roman. Die Story ist nicht anspruchsvoll, was genau das Richtige war, denn ich brauchte etwas Fesselndes zum Abschalten – und habe sie an zwei Nachmittagen verschlungen.
Zusammenfassung Um Leib und Leben von Sol Stein
Dieses Buch ist für dich, wenn du
- dich auf veraltete Bücher einlassen kannst
- eine Geschichte mit einer Art Liebesdreieck aushältst
- etwas wenig Anspruchsvolles, aber Spannendes zum Abschalten suchst
Um Leib und Leben – Sol Stein
Originaltitel: A Deniable Man (1989)
Übersetzung: Fritz Kemmler
Verlag: Goldmann
Erschienen: 10/90
Seiten: 318
ISBN: 3-442-09791-6
Das Buch ist nur noch gebraucht erhältlich, eventuell hier über Drittanbieter bei Amazon:
Links mit einem Sternchen (*) sind Affiliate-Links. Wenn du einen Affiliate-Link anklickst und im Partner-Shop einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keinerlei Mehrkosten.