Christian Buder – Der Tote im Moor

Inhalt

Alice aus „Der Tote im Moor“ wird 12. Seit wenigen Tagen besucht sie eine neue Schule in Kaltenloch, einem genauso verschlafenen Ort wie ihr Heimatdorf Hintereck. Doch mit der Langeweile ist vorerst Schluss: Eine Moorleiche taucht auf und ein rätselhafter Mord, für den Alice‘ Sitznachbarin Lisa Bork verantwortlich gemacht wird, geschieht. Alice kann sich der allgemeingültigen Behauptung, die Moorleiche sei Jahrtausende alt, nicht anschließen. Ebenso wenig glaubt sie daran, dass Lisa ihren eigenen Vater umgebracht hat. Doch wer ist der Tote im Moor? Und wer ist der Mörder von Josef Bork?

Fortsetzung

Nachdem mir Teil 1, Die Eistoten, mit der kleinen Ermittlerin Alice so gut gefallen hat, war ich ganz gespannt auf die Fortsetzung. Leider hat sie mich ziemlich enttäuscht.

Zwei Fälle

Zunächst einmal gibt es in „Der Tote im Moor“ zwei Fälle: Die Moorleiche und der Tod von Lisas Vater. Viel Input ist eigentlich immer gut, Langeweile kann dann nicht so schnell aufkommen, schließlich gibt es mehrere Stränge zum Mitfiebern. Allerdings hat mich der Part um die Moorleiche kaum gefesselt. Interessant zwar, dass es in Alice‘ Familie jemanden gibt, der scheinbar irgendwie in die Sache verstrickt ist, alles andere war aber kaum packend.

Der Mord an Lisas Vater hat mich da schon eher mitgerissen, wobei hier auch ewig nichts passiert und sich immer wieder nur alles um die Frage dreht, ob Lisa so etwas tatsächlich tun könnte. Zusammenfassungen überall. Lange geht nichts voran, das Weiterlesen war eher quälend als eine Freude.

Auch die Glaubwürdigkeit muss ich an einigen Punkten in Frage stellen.

Tempo

Dass sich das Buch mit der Bezeichnung „Thriller“ verkauft, ist für mich irreführend. Es ist eher ein gemächlicher Kriminalroman, wobei mir dafür auch die Spannung fehlt. Es gibt den einen oder anderen guten Ansatz, aber alles in allem kommt die Story einfach nicht in Fahrt. Und mit „Thriller“ hat das Ganze in meinen Augen gar nichts zu tun.

Unfertig

Hinzu kommt, dass mir das ganze Werk unfertig vorkommt. Ich bin über einige Ungereimtheiten gestolpert und habe auch den einen oder anderen Fehler entdeckt. Mal wurde ein Name vertauscht (S. 134), mal eine Situation verdreht (S. 274), mal ist alles irgendwie wirr („Was sollen die Nachbarn denken, wenn die Tochter des Dienststellenleiters der Polizei Hindelang, nicht weiß, wo sich seine Tochter rumtreibt? Ist dir eigentlich klar, in welche Lage du mich bringen kannst? Dein Vater ist Polizist…“, S. 148). Allgemein sind nicht selten Kommata merkwürdig platziert. Dinge, die einfach nicht vorkommen sollten, wenn man ein Buch für vollendet hält und es in den Verkauf geht.

Protagonistin

Das Besondere an der Protagonistin ist ja, dass sie eigentlich noch ein Kind ist, sich aber absolut nicht so verhält. Sie ist belesen und gebildet, allen immer einen Schritt voraus. Außerdem hat sie einen Draht zu einem längst verstorbenen Philosophen. Das alles war faszinierend. Mal was Neues. Sie hat mir als Heldin wirklich gefallen. Aber diesmal ist Christian Buder dieser Zauber irgendwie und irgendwo abhandengekommen. Möglicherweise ist der Drops schon ausgelutscht. Vielleicht taugt die Figur und ihr Background einfach nicht für eine Reihe. Fakt ist, dass mir Teil 1 gut gefallen hat, was ich von der Fortsetzung nun leider überhaupt nicht sagen kann.

Fazit

Ich bin enttäuscht und steige definitiv aus der Reihe aus!

2/5!

Der Tote im Moor: Thriller

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