Die Eistoten – Christian Buder

Inhalt

Alice aus „Die Eistoten“ ist 11, sehr belesen und überzeugt davon, dass ihre Mutter vor vier Jahren umgebracht wurde. Alle, insbesondere ihr Vater, ein Polizist, reden von einem Unfall, sie hingegen ist sicher: Es war Mord. Als sich wieder ein Unglücksfall ankündigt und Alice viel zu nah an das Geschehen kommt, verliert ihr Vater die Geduld: Alice soll in die Psychiatrie. Doch das Mädchen will ermitteln. Und Wittgenstein, ein seit über 60 Jahren toter Philosoph, wird ihr dabei helfen…

Figuren

Christian Buder hat mit Alice eine wirklich starke Protagonistin entwickelt. Sie ist zwar jung, aber alles andere als kindisch. Sie ist wissbegierig, aufmerksam und hat einen sehr ausgeprägten Willen. Eine 11-Jährige als Heldin? Ich war skeptisch, bin aber überaus positiv überrascht!

Als Leser fragt man sich, was eigentlich mit diesem Mädchen nicht stimmt. Dass ihr gestresster Vater mit so viel Intelligenz und Neugier nicht klarkommt, ist verständlich – er droht ihr mit dem Irrenhaus. Eigentlich auch nicht verwunderlich, redet sie doch mit einem toten Philosophen und sieht Dinge, die gar nicht da sind. Kann man ihr also trauen und sollte man sich auf ihre Spurensuche einlassen? Oder stellt sich am Ende doch bloß heraus, dass sie nichts als Gespenster sieht?

Tom, ein Computerfreak, steht ihr bei ihren Recherchen zur Seite. Auch der Großvater lässt sie mehr oder weniger gewähren. Die meisten setzen jedoch auf Gegenwehr und würden die neunmalkluge Alice lieber zum Schweigen bringen.

Krimi

Ich persönlich sehe in dem Buch eher einen Krimi mit philosophischen Einschüben als einen rasanten Thriller. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um in die Story zu finden. Die Geschichte spielt im fiktiven Hintereck, einem beschaulichen Dorf im Allgäu. Die Ermittlungen, die die kleine Alice anstellt, sind spannend, wenn es auch hier und da an etwas Tempo fehlt, insbesondere da man häufig auf Wiederholungen bzw. Zusammenfassungen des derzeitigen Standes stößt. Auch dass das Ende ziemlich abrupt kommt, fand ich etwas schade und im Verhältnis gesehen auch merkwürdig. Aber insgesamt muss ich sagen, dass ich das Buch total gerne gelesen habe. Die Hauptfigur ist originell und das ganze Drumherum, die Frage nach ihrer geistigen Gesundheit, die Machtlosigkeit, die die Kleine trotzdem nicht aufgeben lässt, all das macht die Sache noch interessanter.

Reihe

„Die Eistoten“ ist der Auftakt einer Reihe, Alice ermittelt bereits in „Der Tote im Moor“ wieder.

Fazit

Tolle Hauptfigur. Ansprechender Stil. Nicht perfekt, aber mal was anderes. Gerne mehr davon!

4/5!

Die Eistoten: Thriller

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