Inhalt
Wir lesen die Geschichte „Der Gesang der Flusskrebse“ in zwei Zeitebenen:
Einmal 1952, als das Marschmädchen Kya noch ganz jung ist, gerade sechs Jahre alt, und nach und nach von ihren Angehörigen verlassen wird. Wir lesen, wie sie sich allein durchschlägt, mit dem Sammeln von Miesmuscheln über Wasser hält und die Marsch die einzige Familie ist, die sie noch hat.
Und wir lesen im Jahre 1969, als man Chase Andrews tot auffindet und Ermittlungen angestellt werden.
Die beiden Stränge überschneiden sich und werden dann zusammen fortgeführt.
Meine Meinung
Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs überlegt habe, das Buch abzubrechen. Ich bin schwer reingekommen und hatte die Befürchtung, dass mir die ganzen Beschreibungen im weiteren Verlauf nicht gefallen würden. Nach ein paar Seiten fing es aber doch an, mich zu interessieren. Und irgendwann war ich richtig gefesselt, konnte gar nicht mehr aufhören, das isolierte Leben der kleinen Kya zu verfolgen.
Wir lesen, wie sie in so jungen Jahren allein zurückgelassen wird, wie sie von den Leuten gemieden wird, wie sie sich im Sumpf durchschlagen muss.
Wir lesen, wie sie erwachsen wird. Dabei lernen wir Tate kennen, der sicher nicht alles richtig macht, aber doch so verdammt vieles. Ich mochte ihn sehr.
Auch Jumpin‘ und Mabel waren tolle Charaktere.
Und dann lernen wir noch Chase kennen, der 1969 zu Tode kommt. Auf diesen Punkt läuft alles hinaus. Denn Kya, von vielen nur als „Sumpfgesindel“ gesehen, gerät unter Verdacht, wird vorverurteilt. Hat sie überhaupt die Chance auf einen fairen Prozess?
Ich fand Kyas Leben, diese ganz besondere Coming-of-Age-Geschichte so stark! Auch die Ermittlungen und den Prozess fand ich sehr spannend, wenn auch letztlich wenig überraschend.
Es geht in dem Buch viel um Vorurteile, Ausgrenzung und Einsamkeit. Und noch viel mehr geht es um die Natur. Es geht um Liebe, Vertrauen, Fehler und Verzeihen. Das eine oder andere kurze Gedicht ist auch dabei. Ich mochte die Mischung sehr, für mich ergab sie ein schönes Gesamtbild.
Mein Fazit
Trotz Einstiegsschwierigkeiten hat sich „Der Gesang der Flusskrebse“ doch noch in mein Herz geschlichen. Große Leseempfehlung!
4,5/5!
Der Gesang der Flusskrebse: Roman – Der Nummer 1 Bestseller jetzt im Taschenbuch
464 Seiten / ISBN 978-3-446-26419-9 / Übersetzung: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann