Der alte Mann und das Meer – Ernest Hemingway

Inhalt

84 Tage lang war der kubanische Fischer Santiago in „Der alte Mann und das Meer“ erfolglos im Golfstrom unterwegs. Schon einmal gab es eine Durststrecke von 87 Tagen, auf die drei Wochen voller Fänge folgten, doch so weit will er es nicht bringen. Es ist der 85. Tag, er versucht sein Glück weiter draußen – zu weit?

Klassiker

„Der alte Mann und das Meer“ ist ein Klassiker aus dem Jahre 1952.

1953 bekam der Autor für das Buch den Pulitzer-Preis, 1954 erhielt er den Literaturnobelpreis.

Eine Warnung vorab

Ich bin unvorbereitet an das Buch herangegangen, kannte den Titel und den Autor. Inhaltlich wusste ich, dass es darum geht, ob der alte Mann einen Fisch fängt oder nicht. Doch dann habe ich die Einführung gelesen. Leider.
Nichts gegen den Text von Charles Scribner Jr. als solchen, er enthält interessante Hintergrundinformationen. Aber er verrät zu viel. Für mich hätte das Ganze als Nachwort/Kommentar am Ende besser funktioniert. Wer nicht gespoilert werden möchte, liest die ersten Seiten lieber zuletzt.

Der alte Mann…

Der titelgebende alte Mann heißt Santiago. Er ist Fischer im Golfstrom – und seit 84 Tagen ohne Fang. Eine Weile begleitete ihn ein Junge, zu dem er ein enges Verhältnis hat. Manolin war fünf, als Santiago ihn das erste Mal mitnahm. Doch der Vater des Jungen möchte nicht mehr, dass er mit dem erfolglosen Mann rausfährt. Deshalb macht sich der Mann auch am 85. Tag allein auf den Weg. Diesmal wagt er sich weiter hinaus. Zu weit?

… und das Meer

Es gibt sie, besonders im September: Die ganz großen Fische. Doch das Meer ist unberechenbar. Der Fischer ist erfahren – und alt. Wie lange, wie weit reicht seine Kraft?

Es ist ein Kampf zwischen Fischer und Marlin, zwischen Mensch und Natur, wobei sich Santiago nicht über seine Beute erhebt. Er bezeichnet den Fisch als Freund, als Bruder. Er weiß, was Mitleid ist. Gleichzeitig sagt er Sätze wie: „Aber ich werde ihm zeigen, wozu ein Mann imstande ist und was ein Mann aushalten kann.“ (S. 80)

Aufgeben ist keine Option

Es geht darum, einen Kampf zu kämpfen – und unabhängig vom Ausgang damit zu leben. „‚Man kann einen Mann vernichten, aber nicht besiegen.'“ (S. 125)

Wiederholt tauchen Löwen auf, die Könige der Tiere, ein Symbol, das sich deuten lässt (Kraft, Stärke, Mut, Tapferkeit).

Immer wieder beschwört der alte Mann den Baseballspieler DiMaggio herauf, der trotz seines Knochensporns weiterkämpfte.

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Aufgeben ist keine Option.

Stil

Die Geschichte lässt sich leicht lesen. Der Schreibstil ist knapp und schlicht.

Die Dialoge zwischen dem alten Mann und dem Jungen fand ich gewöhnungsbedürftig.
Daneben führt Santiago viele innere Monologe und laute Selbstgespräche.

Fazit

Ein leicht zu lesender Klassiker, bei dem kein Wort überflüssig ist. Einiges kann gedeutet werden. Wer den Inhalt nicht kennt, sollte die Einführung erst nach der Geschichte lesen, um die Spannung nicht zu zerstören.

3/5!

 

Lust auf einen Klassiker?

 

 

160 Seiten / ISBN: 978-3499267673 / Originaltitel: The Old Man and the Sea / Übersetzung: Werner Schmitz


 

Mehr vom Autor

Ich habe gelesen:

Schnee auf dem Kilimandscharo, eine Kurzgeschichte aus dem Jahre 1936.

 

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