Inhalt
In „Nachricht von dir“ stoßen Madeline und Jonathan im Chaos des New Yorker Flughafens zusammen. Erst am jeweiligen Ziel bemerken sie, dass sie ihre Handys vertauscht haben. Eine Katastrophe für die immer erreichbaren Selbstständigen! Allerdings auch eine Möglichkeit, mal ein wenig im Leben des anderen zu stöbern – mit erschreckenden Ergebnissen!
Fragliche Stimmung
Zunächst einmal ist mir aufgefallen, dass fast alle Menschen, die in diesem Buch auftreten, unglaublich unfreundlich sind. Warum nur? Ich konnte das ganze Gezicke nicht nachvollziehen. Auf Dauer ist es auch ziemlich nervig.
Verlauf
Der Roman beginnt eigentlich ganz nett. Zwar ist es mir ein Rätsel, dass man so ohne Weiteres seine Handys vertauscht, aber wenn man davon mal absieht, haben wir hier zwei neugierige Menschen, die zu recherchieren beginnen und auf große Geheimnisse stoßen. Das ist interessant, das hat Potential.
Welches Ausmaß das Ganze annimmt, ist aber schon fragwürdig. Für beide gibt es fast nichts anderes mehr, Madeline vernachlässigt ihr Geschäft und Jonathan seinen Sohn, den er eh nur selten sieht.
Ganz dramatisch wird es für mich, als die beiden herausfinden, dass sie eine gemeinsame Verbindung haben. Das ist mir viel zu zufällig, das kann ich so nicht akzeptieren. Ein ungeplanter Zusammenstoß, ein schicksalhaftes Handyvertauschen – und dann auch noch eine Sache in der Vergangenheit, die sie verbindet? Sorry, aber nein. Das geht mir zu weit.
Im Verlauf verwandelt sich der Roman dann in einen Krimi. Das tut dem Buch absolut nicht gut. Im Gegenteil! Die Story wird immer haarsträubender. Madeline wird noch unfreundlicher und immer weniger authentisch. Das Ganze artet einfach aus. Es ist zu viel, zu gewollt und überzogen, zu unrealistisch.
Positiv bemerken möchte ich, dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Sprachlich ist es – abgesehen von den Unfreundlichkeiten, über die man zwangsläufig stolpert – völlig okay. Gut gefallen haben mir die Cliffhanger-artigen Abschlüsse jeweils am Ende eines Kapitels. Auch der Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten ist gelungen.
Alles in allem erschlägt die Negativ-Liste aber locker die positiven Punkte.
Fazit
Beginnt ganz gut, artet dann aber völlig aus.