High Hopes – Whitestone Hospital – Ava Reed

Werbung, da Rezensionsexemplar

Neuanfang als Assistenzärztin im Whitestone Hospital

Laura wollte schon immer nach Arizona. Ihre Eltern haben sich in Phoenix kennengelernt, deshalb hat sie sich im Whitestone Hospital beworben – und wurde angenommen. Frei und mit neuer Hoffnung im Gepäck verlässt sie in „High Hopes“ Kalifornien. Die Arbeitszeiten sind lang, die Schlafpausen kurz und so manches Schicksal bringt sie an ihre Grenzen. Ist sie dem Job gewachsen? Und was ist da zwischen ihr und ihrem Betreuer, dem Stationsarzt der Herzchirurgie Dr. Nash Brooks? Er hat etwas an sich, das sie anzieht – und der Flurfunk sieht Potenzial in ihnen…

Laura und Nash

Bevor sie als Assistenzärztin im ersten Jahr am Whitestone Hospital startet, hat Laura einiges durchgestanden. Ihre Eltern leben nicht mehr, ihre Geschwister sind weit weg, ihre Beziehung ist gescheitert. Doch sie ergreift die Chance, ihren Traum wahr werden zu lassen und geht voller Zuversicht und Tatendrang nach Phoenix. Sie ist eine starke Frau, die nicht aufgibt. Das hat mir gefallen. Trotzdem hat sie mich nicht rundum überzeugt. Manche Reaktionen waren weder nachvollziehbar noch glaubhaft. Diskussionen kurz vor einer OP, fragwürdige Beleidigungen, die ihr rausrutschen… Sie wirkte oft jünger, als sie sein sollte. Unreifer. Ich verstehe, dass dieses Verhalten nötig war, um Konflikte und Konfrontationen entstehen zu lassen, war aber nicht glücklich damit.

Nash hat sich weitaus besser im Griff – bzw. eher zu sehr. Er sieht die Gefahren, die es mit sich bringen kann, wenn er sich als Betreuer auf sie einlässt. Ich konnte ihn teilweise verstehen, hätte mir dennoch oft andere Reaktionen von ihm gewünscht. Generell erfährt man wenig über ihn, seine Zweifel und Ängste stehen im Vordergrund.

Die Anziehung ist sofort da. Ich hätte mich über etwas mehr Aufbau gefreut, wäre emotional dann beteiligter gewesen.

Die übrigen Figuren

Ich geb’s zu: Am besten fand ich Ian. Nicht alles, was er getan hat, ganz und gar nicht, denn sein Verhalten liegt zum Teil irgendwo zwischen grenzwertig und grenzüberschreitend. Aber seine lässige und schlagfertige Art hat mich begeistert. Er hat eine Lockerheit reingebracht, die dieses Buch dringend nötig hatte. Viele Situationen, an denen er beteiligt war, etwa Wortwechsel zwischen ihm und Nash, haben mir ein Lächeln entlockt. Er verfolgt die allerbesten Absichten und hat entscheidend dazu beigetragen, dass mir der Roman Spaß gemacht hat.

In Teil 2 geht es um Sierra und Mitch – und darauf freue ich mich. Mitch bewegt sich für mich bisher zwischen süß, lästig und fragwürdig, ich bin gespannt, was von seiner Seite aus noch kommt.

Die Klinikatmosphäre hat mir gefallen, der Flurfunk war erheiternd, die Charaktere sind vielversprechend. Ich bin neugierig auf die anderen Geschichten der vierbändigen Reihe.

Verlauf

Über eines kann man sich nicht beschweren: Handlungsarmut. In „High Hopes“ ist richtig was los. Zwar waren für mich viele der Konflikte absehbar, auch das Rätsel um die Person, die für Aufruhr sorgt, fand ich leicht zu durchschauen. Langeweile kam trotzdem nicht auf, dafür überschlagen sich die Ereignisse zu oft. Als Leser*in kommt man ebenso wenig zur Ruhe wie die Beteiligten. Es gibt Notfälle, Streitigkeiten, es wird weggelaufen und aus dem Weg gegangen. Es gibt Drama, Drama, Drama. Und am Schluss wartet ein Cliffhanger. Nein, Stillstand gibt es wahrlich nicht. Wenn man sich auf den Inhalt einlässt, die Story als das nimmt, was sie ist, dann kriegt man einen abwechslungsreichen und erfrischenden New-Adult-Roman, der ernste Themen sowie traurige Szenen beinhaltet und streckenweise richtig viel Spaß macht.

Aufbau

Die Geschichte wird in 46 Kapiteln erzählt. Die Hauptfiguren berichten abwechselnd aus ihrer Sicht in der Ich-Form, wobei uns Laura mehr Einblicke gibt als Nash.

Von mir aus hätte man einen Tick später in die Handlung einsteigen können. Wäre ich direkt in die Bus-Szene geschmissen worden, hätte ich meiner Empfindung nach nichts verpasst. Joshs Part war mir zu groß.

Ava Reed schreibt einfach und dadurch, dass ständig etwas Neues geschieht, kam mir das Tempo hoch vor. Ich habe das Buch dementsprechend flott durchgekriegt.

Reihenfolge der Whitestone-Hospital-Reihe

„High Hopes“ ist der Auftakt einer Reihe. Die Autorin weist am Anfang des Buches darauf hin, dass die Bände nicht in falscher Reihenfolge oder unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich kann das nach dem fiesen Cliffhanger am Ende bestätigen.
Chronologisch liest sich die Whitestone-Hospital-Reihe wie folgt:

1 – High Hopes
2 – Drowning Souls (erscheint am 26.08.2022)
3 – Tough Choices (erscheint am 27.01.2023)
4 – Saved Dreams (erscheint am 30.06.2023)

Fazit

Nash war mir zu wenig, Laura manchmal zu viel. Der Klinikalltag, die Entwicklungen zwischen den Charakteren, der Flurfunk – all das hat mich gut unterhalten. Und Ian, so umstritten er des Öfteren auch handeln mag, hat für Spaß gesorgt. Insgesamt ist „High Hopes“ eine gute Mischung aus ernst und amüsant – und ein geglückter Auftakt.

3,5/5!

High Hopes: Roman

416 Seiten / ISBN: 978-3-7363-1547-1

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