Die Protagonisten
Mit Adrian Weynfeldt, Mitte 50, letzter Nachkomme einer reichen Industriellenfamilie und Kunstexperte, haben wir in „Der letzte Weynfeldt“ eine interessante Hauptfigur. Der Züricher ist ausgesprochen höflich, freigebig und lebt gerne in seiner Routine. Ich fand ihn als Protagonisten überzeugend.
Er gerät an eine ihm gegensätzliche Person: Lorena, mehr Schein als Sein, chronisch pleite und ziemlich deprimiert – bis hin zu selbstmordgefährdet. Sie bringt alles durcheinander. Er hilft ihr aus der Klemme, immer wieder, ohne Fragen zu stellen. Sie ist nicht die Einzige, die ihm wohlgesinnt sein sollte – und doch zweifelhafte Absichten verfolgt…
Der Verlauf in „Der letzte Weynfeldt“
Die Geschichte plätschert so vor sich hin, das sollte man im Vorfeld wissen. Wer eine temporeiche Story erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Mich hat es nicht gestört. Suters Schreibstil hat mich, obwohl er wirklich gerne beschreibt, gefesselt. Ich habe den ruhigen Roman gespannt verfolgt. Die meisten Entwicklungen lassen sich nach und nach absehen, große Überraschungen gab es für mich nicht. Ich habe mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt, der Autor ist ein toller Geschichtenerzähler, so dass keinerlei Langeweile aufkam.
Mein Fazit
Hat mich überzeugt. „Der letzte Weynfeldt“ wird definitiv nicht mein letzter Suter gewesen sein.
4/5!
320 Seiten / ISBN: 978-3-257-06630-2