„Becoming“ ist ein wahnsinnig interessantes Buch von Michelle Obama!
Ich habe vor der Autobiografie wenig über sie gewusst. Ich fand sie aus der Ferne ohne weitere Infos ganz sympathisch – das war’s. Durch das Lesen habe ich sie als unglaublich strebsam und ehrgeizig kennen gelernt. Sie spricht über Themen wie Herkunft, Selbstzweifel und Werte. Wir erfahren, wie sie die Schule erlebt hat, welche Entscheidungen sie aus welchen Gründen getroffen und wer hinter ihr gestanden hat. Wir erfahren, wie sie Barack kennen und lieben gelernt hat, wie sie ihn anfangs weder daten noch später der Politik überlassen wollte – und dass sie so viel mehr als nur die Frau an seiner Seite ist.
Ich konnte viele ihrer Bedenken verstehen, fand gleichzeitig viele ihrer Ziele und Ideen toll und ihr Durchhaltevermögen absolut faszinierend! Was ihr der Wahlkampf, den sie ja eigentlich nicht mal wollte und in den sie einfach hineingeworfen wurde, alles abverlangt hat, wie 14 Wörter eine kleine Krise auslösten, wie schonungslos Kritiker Unwahrheiten verbreiteten – und wie sie dennoch nicht ans Aufgeben gedacht hat, so fertig all das seelisch auch gemacht hat: Hut ab!
Es gab allgemein so einige Stolpersteine auf ihrem Weg, die sie alle gestärkt hinter sich gelassen hat. Toll finde ich, wie nahe man ihr in dem Buch kommt. Sie lässt auch sehr intime und traurige Dinge wie beispielsweise Krankheiten oder ihre Kinderwunsch-Phase nicht aus. Sie schreibt über ihre Gefühle, gesteht sich an anderer Stelle auch Fehler ein. Ich finde das sehr bewundernswert.
Die Fotos haben den Text aufgelockert und unterstrichen.
Ich kann nichts finden, das mir nicht gefallen hätte an dieser Autobiografie. Ich empfand sie als gut geschrieben, voller interessanter Erinnerungen aus ihrem Leben – als Kind, Schülerin, Anwältin, Ehefrau und Mutter, als Mitglied der ersten schwarzen First Family uvm.
5/5!
544 Seiten / ISBN: 978-3-442-31487-4 / Übersetzung: Harriet Fricke, Tanja Handels, Elke Link, Andrea O’Brien, Jan Schönherr, Henriette Zeltner-Shane
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