Morgen schreib ich dir ein Happy End – Tash Skilton

Werbung, da Rezensionsexemplar

Inhalt

„Morgen schreib ich dir ein Happy End“ ist die Geschichte von Miles, 31, und Zoey, 29. Sie kennen sich nur, weil sie beide das Gratis-Gebäck und den großen Tisch in einem Café abstauben wollen und dadurch immer häufiger aneinandergeraten. Beide arbeiten für eine Ghostdating-Agentur – allerdings nicht für dieselbe. Und so kommt es, dass sie, ohne es zu wissen, miteinander flirten. Alles im Auftrag des jeweiligen Kunden natürlich. Zumindest offiziell. Denn zum ersten Mal überhaupt sind die beiden sich gar nicht so sicher, ob sie ihren Auftrag wirklich mit einem Happy End beenden wollen…

Figuren

Unser Protagonist Miles ist quasi der nette Nachbar von nebenan. Eine gute Seele mit Hipster-Aussehen. Ich mochte an ihm, dass er, auch wenn er sich einredet, der Liebe abgeschworen zu haben, eigentlich ein Romantiker ist. Er ist sympathisch, aber es gibt wenig, das mich an ihn erinnern wird. Er ist doch sehr austauschbar geraten.

Zoey, ganz im Gegensatz zu Miles neu und wider Willen in New York, hat aufgrund ihrer Backstory schon etwas mehr zu bieten. Ihre Kindheit war alles andere als gewöhnlich und sie hat mit Ängsten zu kämpfen, deren Grund erst im Verlauf des Buches aufgeklärt wird. Sie macht eine ziemlich große Entwicklung durch, was für Charaktere natürlich immer wünschenswert ist.

Als Nebenfigur möchte ich noch Mary erwähnen. Sie hat mit ihrer kreativen und tatkräftigen Art dazu beigetragen, dass Zoey sich weiterentwickeln konnte und damit der Geschichte ziemlich gut getan.

Stil

Zunächst einmal: Es handelt sich um eine RomCom, was auch bedeutet, dass man hier nichts allzu Ernstes erwarten sollte. „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ ist humorvoll, originell, modern und leicht, man kann es lesen, um abzuschalten und sich unterhalten zu lassen.

Miles und Zoey erzählen die Geschichte in sich abwechselnden Kapiteln in der Ich-Form. Ich mochte das ziemlich gerne.

Verlauf

Zunächst muss ich unbedingt den Einstieg in die Geschichte loben. Ich habe ihn als kleinen Schockmoment empfunden, so richtig mit aufgerissenen Augen. Huch?! Was ist denn da los? Es war alles sehr vielversprechend, mein Interesse war geweckt, ich war direkt mittendrin. Das ist dem Autorinnen-Duo Sarvenaz Tash und Sarah Skilton wirklich gut gelungen. Danach ging es aber eher gemächlich weiter.

Das Buch lässt sich ganz grob in zwei Hälften teilen. In der ersten Hälfte geht es zwischen den Protagonisten in erster Linie darum, sich um die Biscotti vom Vortag und den großen Tisch zum Arbeiten zu streiten. Das Ganze ist nicht sehr ernst zu nehmen, das sollte einem vorm Lesen klar sein. Das ist zwar in dem Genre okay, aber ein bisschen mehr Glaubwürdigkeit hätte ich mir dennoch gewünscht.

In der zweiten Hälfte kommen wir dann endlich an den Punkt, an dem die Hauptfiguren mehr miteinander interagieren, nicht nur in Bezug auf ihre Kunden. Es hätte mir wohl deutlich besser gefallen, wenn wir an diese Stelle schon ein wenig früher gekommen wären. Auch wenn es viele bizarre Situationen gibt, beispielsweise das Essen mit Zoeys Eltern, fand ich die beiden zusammen einfach schön. Hier kam dann auch Miles‘ Einfühlsamkeit durch, die ich an ihm sehr geschätzt habe.

Das Drama am Ende hätte es für mich nicht gebraucht, aber irgendwie ist es in solchen Büchern auch typisch und damit erwartbar.

Nachrichten

Die Idee, die diesem Roman zugrunde liegt, fand ich sehr spannend. Aufgrund des Titels und da es um das Thema Online-Dating geht, habe ich allerdings auch ein paar mehr Chatverläufe erwartet. Ich mag Nachrichtenaustausch in Büchern ja grundsätzlich super gerne, deshalb kam mir dieser in dem Buch etwas zu kurz. Es gibt Chats, ja. Aber eben nicht in dem Ausmaß, auf das ich gehofft habe.

Was es gibt, sind Mails von den jeweiligen Vorgesetzten vor fast jedem neuen Kapitel. Ich fand diese aber leider überflüssig und konnte ihnen nichts abgewinnen.

Fazit

Originelle Idee, ganz okay umgesetzt. Ich hatte auf ein paar mehr Chatverläufe gehofft. Die erste Hälfte ist mir zudem zu lang geraten, ich hätte die Protagonisten gerne schon früher in eigenem Interesse zusammen gesehen.

2,5/5!

Morgen schreib ich dir ein Happy End: Roman

384 Seiten / ISBN: 978-3-426-52693-4 / Übersetzung: Alexandra Kranefeld


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