Wenn Schweigen tötet – John Marrs

Darum geht’s

In „Wenn Schweigen tötet“ geht es um Nina und ihre Mutter Maggie. Die beiden wohnen zusammen in dem Haus, in dem Nina aufgewachsen ist. Seit der Vater die Familie vor vielen Jahren verlassen hat, lief alles aus dem Ruder. Wieder und wieder geschahen schlimme Dinge, die letztlich dafür sorgten, dass sie jetzt so leben, wie sie leben: Maggie auf dem Dachboden, angekettet. Und Nina, die sie jeden zweiten Abend großzügig für ein Essen eine Etage tiefer an die längere Leine nimmt…

Leseeindrücke

Die Ausgangssituation ist natürlich total skurril und man fragt sich, was dahintersteckt. Was hat Maggie getan, dass Nina sich zu so einem Verhalten gezwungen sieht? Wie lange geht das schon so? Wird Maggie sich jemals befreien können? Wie geht das alles aus? Fragen über Fragen, die man als Leser*in beantwortet haben will. Dazu kommen dann immer neue Dinge, die alles Bisherige in einen völlig anderen Blickwinkel setzen. Ich fand das Buch sehr spannend und habe der Auflösung entgegengefiebert.

„Wenn Schweigen tötet“ ist mein erstes Buch von John Marrs. Der Autor schreibt fesselnd und so, dass man die Spannung spürt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn man der Wahrheit nur langsam näher kommt. Sowohl die Zeitsprünge als auch die Perspektivwechsel fand ich gelungen. Die jeweiligen Kapitel sind recht kurz, man fliegt durch die Seiten und ist rasch am Ende angekommen.

Mit zunehmender Seitenzahl hatte ich viele richtige Ideen davon, was stimmen könnte und was nicht, wie es wohl gewesen sein könnte usw. Natürlich wünscht man sich eher einen großen Knall am Schluss, bei dem man völlig überrascht dasteht. Aber wenn man die Hintergründe absehen kann, ist das immer noch besser, als wenn es unerwartet daherkommt, dafür aber komplett unlogisch, unrealistisch, unpassend oder einfach nicht stimmig erscheint. Insofern gibt’s für den Verlauf zwar nicht die volle Punktzahl von mir, aber er geht in Ordnung.

Die Figuren sind gut gezeichnet und handeln ihrer eigenen Geschichte entsprechend nachvollziehbar. Trotz der bizarren Umstände habe ich dem Autor die Story so abgekauft. Das muss man ja auch erst mal schaffen.
Allerdings gilt das nur in Bezug auf die Protagonistinnen. Denn das Verhalten der anderen, insbesondere der direkten Nachbarin, mit der Maggie sehr lange sehr gut befreundet war, fand ich doch befremdlich und unglaubwürdig. Anders hätte sie aber natürlich nicht agieren können, weil dann wohl die ganze Geschichte so nicht möglich gewesen wäre.

Fazit

Ein düsterer Pageturner, der für mich nicht überraschend aufgelöst wurde. Aber ich wurde dennoch bis zum Schluss gut unterhalten.

3,5/5!

Wenn Schweigen tötet

428 Seiten / ISBN: 978-2-496-70577-5 / Übersetzung: Tanja Lampa


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