Inhalt
Nur knapp entgeht Dana, Inhaberin einer Alibi-Agentur, dem Tod. Denn als ihr Freund und Enthüllungsjournalist Alex erschossen wird, hockt sie praktisch mitten in der Schusslinie. Wer ist der Mann mit der Fuchsmaske, der ihr Alex nahm? Und schwebt sie selbst nun fortwährend in Gefahr?
Meinung
„Wie aus dem Nichts“ ist ein eigenständiger Roman von Sabine Kornbichler, frisch am 02.11.2016 erschienen. Mit der Kristina-Mahlo-Reihe hat er nichts zu tun, auch wenn die Autorin eine ähnlich sympathische Protagonistin mit ebenfalls ausgefallenem Beruf geschaffen und sie in ein liebevolles Umfeld gesteckt hat. An ihre Seite hat sie Alex gestellt, der immer wieder betont hat, wie wichtig ihm die Wahrheit wäre. Nun, nach seinem Tod, soll sich herausstellen, dass er da wohl geflunkert hat…
Die Ausgangssituation ist sehr spannend, haben wir hier doch einen frei herumlaufenden Mörder und einen sehr rätselhaften Toten. Mein Interesse war jedenfalls sofort geweckt.
Die handelnden Person sind gut beschrieben und haben mich überzeugen können. Dana taugt als Hauptfigur, sie ist freundlich, neugierig und mutig. Außerdem hat sie schon einiges hinter sich. In ihrer Kindheit hat sich etwas abgespielt, das einige Beteiligte bis heute belastet. Auch hier wird man zum Weiterlesen animiert, denn Sabine Kornbichler legt die Karten nicht sofort auf den Tisch, sondern macht zunächst nur Andeutungen, ehe sie uns vollständig einweiht.
Auch Danas Umfeld, das aus vielen netten und hilfsbereiten Menschen besteht, hat mir gefallen. Ebenso ihre Mitarbeiter. Besonders Zeno, mit einigen Eigenheiten ausgestattet, ist ein auffälliger Charakter, den die Autorin gut eingebracht hat.
Auch wenn bei mir nicht alle falsche Fährten aufgingen, wurde ich sehr gut unterhalten und habe mich keine Sekunde gelangweilt. Die 368 Seiten sind schnell ausgelesen und mit der Auflösung bin ich zufrieden. Den wahren Mörder hatte ich so nicht auf dem Schirm, dennoch ist er als solcher vorstellbar. Solche Ausgänge sind ja eigentlich die besten: Man wird überrascht und trotzdem wird nichts an den Haaren Herbeigezogenes präsentiert, sondern ein glaubwürdiges Ende, so dass man das Buch mit einem guten Gefühl weglegen kann. Auch dass (fast) alle Fragezeichen beseitigt werden, ist mir immens wichtig, um mit einem Werk abschließen zu können. Dies ist hier geschehen.
Sabine Kornbichler hat wie immer eine Geschichte geschrieben, die nicht abgehoben, sondern bodenständig und grundsolide daherkommt. Auf wilde Schießereien und ekelerregende Szenen ist sie in ihren Krimis nicht angewiesen. Es herrscht eine ruhige Spannung vor, keine, die einen an den Fingernägeln kauen und das Herz rasen lässt. Für alle, die keine extra grausam geschriebenen Bücher mögen, in denen jedes blutige Bild hochauflösend und gewollt widerlich gezeichnet wird, eine willkommene Abwechslung!
Fazit
Weder außergewöhnlich noch blutrünstig, aber sehr wohl auf eine ruhige Art und Weise spannend. Überzeugende Figuren. Nicht jede eingeplante Überraschung ging bei mir auf. Insgesamt gute Unterhaltung, die nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, aber bis zum Schluss bei Laune hält.