Gefühlvoll
„Zwei Nächte und drei Leben lang“ ist ein schweres Buch. Es behandelt viele traurige Themen, es ist hart, es tut weh.
Es spielt sich fast ausschließlich auf der Gefühlsebene ab. Wenn man ganz viele Handlungsstränge haben will, viel Drumherum, etliche Figuren etc., dann ist man hier falsch. Es geht fast ausschließlich um Emotionen. Es geht um das, was Jess und Cem verloren haben; um das, was Jess ihm verschweigt, nachdem er Teile seiner Erinnerungen verloren hat; es geht um das, was sie nicht mehr sein können – und wieso. Man liest ganz viel von Verlust, Trauer und Angst. Aber auch von Mut, Hoffnung und Stärke.
♥-Zitat: „Kann es wirklich sein, dass eine Tragödie darauffolgendes Glück besonders hell leuchten lässt?“ (S. 162)
Authentische Figuren
Ich fand die Protagonisten glaubwürdig und konnte mit ihnen fühlen. Sie entwickeln sich sehr. Die Perspektivwechsel haben mir gefallen. Die Autorin bringt ihre tiefgründige Geschichte so rüber, das sie berührt. Ich mochte das sehr.
Sehr ruhig
Ab und zu drehten wir uns aber ein bisschen zu sehr im Kreis, es kam mir manchmal alles unerträglich langsam vor, ja, langatmig. Vieles ist auch absehbar und so wartet man nur umso mehr auf die Enthüllung. Hätte Jess sich etwas eher offenbart und hätten wir lieber am Ende noch ein paar Seiten mehr gehabt, wäre es für mich wohl stimmiger gewesen. Denn das Ende wird dann doch ziemlich schnell abgehandelt, ohne -wie vorher immer- ausführlich auf die Gefühle der beiden zu schauen und sie miteinander sprechen zu lassen.
Fazit
Insgesamt ist „Zwei Nächte und drei Leben lang“ ein ergreifendes, manchmal aber zu langatmiges Buch über schwere Schicksalsschläge und darüber, wie man diese hinter sich lassen kann – allein und zusammen.
3,5/5!
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