„Ohne Schuld“ von Charlotte Link ist der dritte Band der Kate-Linville-Reihe – und inzwischen verfilmt worden.
Inhalt – Darum geht’s
In „Ohne Schuld“ von Charlotte Link werden zwei Mordanschläge auf zwei völlig gegensätzliche Frauen verübt, die nichts zu verbinden scheint. Beide reden nicht und erschweren damit die sich sowieso schwierig gestaltenden Ermittlungen – die eine, weil sie nicht will, die andere, weil sie es nicht mehr kann.
Reihe
„Ohne Schuld“ ist der dritte Band der Kate-Linville-Reihe. Die Reihenfolge lautet:
- Band 1 - Die Betrogene
- Band 2 - Die Suche
- Band 3 - Ohne Schuld
- Band 4 - Einsame Nacht
- Band 5 - Dunkles Wasser
Bekanntes Muster
Charlotte Link macht es, wie sie es in ihren Büchern immer macht: Sie entwirft jede Menge Handlungsfäden und Personen und führt dann nach und nach alles zusammen. Auch hier ist ihr das wieder sehr gut gelungen. Ich konnte allen Strängen ohne Probleme folgen und wollte wissen, wie alles miteinander verbunden ist.
Prolog
Bevor Teil 1 beginnt, lesen wir von einer Situation in einer Garage in West Bromwich vor 13 Jahren. Der Einstieg ist rasant, fesselnd und macht neugierig auf den Rest. Ich war zunächst wenig angetan von dem großen Zeitsprung, konnte mich aber damit arrangieren.
Detective Chief Inspector Caleb Hale
Wer (wie ich) die ersten beiden Bände gelesen hat, der kennt Caleb und seine Probleme. Hier spielen diese eine sehr große Rolle. Wir steigen am 19.07.2019 in die Geschichte ein, als in einem Appartementhaus direkt am Strand von Scarborough Schüsse fallen. Hale leitet diesen Einsatz. Der frisch beförderte Detective Inspector Robert Stewart ist auch an dem Fall beteiligt und wird im weiteren Verlauf eine wichtige Figur sein.
Der Fall wird recht ausführlich geschildert dafür, dass er lediglich in Bezug auf die Konsequenzen eine große Bedeutung hat. Die Kernfälle des Buches sind zwei andere. Und hier kommt Kate Linville ins Spiel:
Sergeant Kate Linville
Die Protagonistin der Reihe ist die 44-jährige Kate. Sie ist unscheinbar und einsam, aber auch clever und mutig. Sie zieht in ihr Elternhaus nach Scalby, um Hales Kollegin bei der North Yorkshire Police zu werden.
Einen Tag nach Hales schwierigem Einsatz ist Kate mit ihrem „Zweckfreund“ Colin im Zug unterwegs. Als sie die Toilette aufsuchen will, kommt ihr eine panische Frau entgegen. Auf die in Russland geborene Xenia Paget wird geschossen. Aber wieso?
Der Täter entkommt – und zwei Tage später fällt erneut ein Schuss aus seiner Waffe. Diesmal hatte es jemand auf die sportbegeisterte Lehrerin Sophia Lewis abgesehen.
Die Frauen scheinen sich nicht gekannt zu haben. Wie hängen die Fälle zusammen?
Kate hat mir in ihrer Rolle ganz gut gefallen. Sie ist keine laute und selbstbewusste Heldin, sondern ein introvertierter und eher unsicherer Mensch. Als Leser*in verfolgt man, wie intuitiv, engagiert und entschlossen sie in Ermittlungen vorgeht. Ich finde, dass sie eine unscheinbare, aber trotzdem überzeugende Hauptfigur ist. Ich bin gespannt, wo ihre (private) Reise hingeht.
Figuren
Die Figuren sind so beschrieben, dass ich sie mir allesamt problemlos vorstellen konnte. Meiner Meinung nach handeln sie allerdings teilweise nicht glaubwürdig. Da das jeweilige Verhalten für den Verlauf der Story nötig ist, musste ich es hinnehmen. Glücklich bin ich damit nicht.
Es gibt Abschnitte, in denen ein 65-jähriger ehemaliger Steuerberater seine Geschichte erzählt. Der Part hat mir extrem gut gefallen. Er ist auch der einzige Ich-Erzähler des Kriminalromans.
Stil
Grundsätzlich gefällt mir der Stil der Autorin. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Ich mag ihr Konzept, viele verschiedene Stränge zu entwerfen, die aufeinander zulaufen und sich treffen.
Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tempo gewünscht. Vor dem spannenden Showdown tritt man ewig auf der Stelle, nichts geht wirklich voran, auch die Gedankengänge wiederholen sich. Vielleicht hätten dem Buch ein paar Seiten weniger gut getan.
Verfilmung
Die Geschichte wurde verfilmt. Erstausstrahlung in der ARD: Samstag, 14.09.2024 um 20:15 Uhr. Danach einen Monat lang in der Mediathek abrufbar.
Fazit
Spannende Fälle. Komplex, aber auch sehr konstruiert. Nicht immer glaubwürdig handelnde Figuren. Und ich hätte mir oft ein bisschen mehr Tempo gewünscht.
Zusammenfassung Ohne Schuld – Charlotte Link
Dieses Buch ist für dich, wenn du
- die anderen Bände schon kennst oder neu in die Reihe einsteigen willst
- bereit bist, fragwürdige Entscheidungen hinzunehmen
- damit klarkommst, dass es lange nicht vorangeht
Ohne Schuld – Charlotte Link
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