Inhalt

Ed Collier ist sicher: Der Freund seiner Tochter verbirgt etwas. Seit sieben Monaten gehen Abbie und Ryan aus, erst jetzt, Mitte Mai, lernen Ed und Claire den charismatischen Mann kennen. Dieser lässt direkt eine Bombe platzen: Er will Abbie, die fast zehn Jahre jünger ist, heiraten. Ed ist geschockt – und in „The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt …“ fest entschlossen, herauszufinden, was hinter Ryans makelloser Fassade steckt. Das Problem? Die Hochzeit soll im Juni stattfinden – und damit im nächsten Monat. Wird es ihm gelingen, Ryans Geheimnisse aufzudecken und zu verhindern, dass er sein Schwiegersohn wird? Oder gibt es gar nichts zu entlarven? Ist Ed ein überfürsorglicher Vater, der Gespenster sieht?

Spannende Ausgangslage

Die ersten Seiten von „The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt …“ haben mich gefesselt. Ed ist ein sympathischer Protagonist. Auch wenn er seine Bedenken kaum sinnvoll begründen kann, versteht man ihn ein Stück weit: Ist es nicht natürlich, dass er seine Tochter vor Enttäuschungen schützen möchte? Dass der überstürzte Hochzeitstermin merkwürdig wirkt?

Ryan Wilson ist ein 33-Jähriger, der nicht nur gut aussieht, sondern auch durch seine aufmerksame Art besticht. Er ist Partner in einer angesehenen Firma, daneben arbeitet er als Hilfspolizist und leistet Freiwilligenarbeit in einem Hospiz. Klingt das perfekt – oder zu perfekt?

Schnell kommt eine andere Seite hinzu: Ed hatte mit den Ex-Freunden von Abbie ebenfalls Probleme. Wie ernst sind seine Befürchtungen zu nehmen?

Es gibt viele offene Fragen, der Countdown bis zur Hochzeit macht es zusätzlich spannend.
Der Prolog hat in meinem Kopf eine Richtung vorgegeben. Ich war neugierig, ob sie sich als die richtige erweisen und wie es dazu kommen würde, hoffte inständig auf ein paar gute Twists.

Durchschaubar

Nicht jedes Buch, das vorhersehbar ist, enttäuscht. Bei einem Thriller erwarte ich allerdings, dass unvorhergesehene Ereignisse stattfinden, dass ich an der einen oder anderen Stelle überrascht werde. Leider hatte ich hier in vielen Punkten bereits vor Enthüllung den Durchblick. Das begann beim Prolog, ging weiter mit Eds ominösen Terminen – und vom Ende fange ich gar nicht erst an. Vielleicht hätte mich die Geschichte vor Jahren aus den Socken gehauen, ich weiß es nicht. Menschen, die schon ein paar Thriller gelesen haben, werden aber vermutlich – wie ich – wenig beeindruckt sein.

Hinzu kommt, dass die Figuren allesamt ein Problem teilen: Sie handeln nicht durchgängig glaubwürdig. Sie machen Sachen, die nicht zu ihnen passen. Viele Handlungen und Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar, kommen aber zum Einsatz, weil sie nötig sind, um die Story zu erzählen.

Ich wurde dennoch gut unterhalten. Der Autor gibt sich einige Mühe, für Verwirrung zu sorgen. Es hat Spaß gemacht, den Thriller zu lesen, mitzurätseln, zu schauen, in welche Richtung es geht – auch wenn mir eine andere lieber gewesen wäre.

Aufbau/Stil

Das Buch besteht aus IV Teilen und 81 Kapiteln.

Wir verfolgen die Geschichte aus Eds Sicht in der Ich-Form. Er bleibt der einzige Ich-Erzähler, auch wenn wir andere Einblicke erhalten.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Es gelingt dem Autor, Spannung zu erzeugen. Wir drehen uns immer wieder im Kreis, was mich nie dazu gebracht hat, das Buch weglegen zu wollen. Obwohl ich die Wendungen und Überraschungen vorhergesehen habe, habe ich nie das Interesse verloren. T. M. Logan hat einiges richtiggemacht. Die Seiten lesen sich weg wie nichts. Wenn die Story geheimnisvoller gewesen wäre, hätte ich die volle Punktzahl rausgehauen.

Fazit

„The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt …“ bietet eine spannende Ausgangslage und einen mitreißenden Schreibstil – leider aber auch unglaubwürdig handelnde Figuren und einen durchschaubaren Ablauf.

Macht der Thriller insgesamt Spaß? Von mir gibt’s ein Ja!