Die Früchte, die man erntet – Hjorth & Rosenfeldt

Inhalt

Drei Morde innerhalb von acht Tagen: Die Reichsmordkommission sucht in Karlshamn nach einem Heckenschützen, ohne zu wissen, was wir wissen: Es existiert eine Liste. Zehn Namen, davon drei durchgestrichen. Kann das Team in „Die Früchte, die man erntet“ die Anschlagsserie stoppen?

Viele Themen

Die Schwedenkrimi-Reihe von Hjorth & Rosenfeldt ist meine liebste dieses Genres. Ich mag, dass das Team im Vordergrund steht, dass man nicht nur die Aufklärung der Fälle erlebt, sondern auch die Entwicklung der Mitglieder der Reichsmordkommission. Hier ist für Spannung auf mehreren Ebenen gesorgt.

Es ist einiges los im siebten Teil der Reihe, der mehr als drei Jahre nach dem letzten Band spielt:
Vanja hat inzwischen die Leitung der Reichsmordkommission übernommen und Torkel abgelöst, der völlig abgestürzt ist.
Sebastian Bergman praktiziert wieder als Psychologe – und wird dabei mit seinem eigenen Schmerz konfrontiert.
Billy, dessen Frau My Zwillinge erwartet, kämpft gegen seine innere Schlange.
Und dann ist da der Heckenschütze, der in Karlshamn sein Unwesen treibt.

Viel Stoff, um für mitreißende Lesestunden zu sorgen. Mich haben allerdings ein paar Dinge gestört:

Wenig zum Miträtseln

Der Kriminalfall hat mich eher enttäuscht. Der Einstieg kriegte mich, aber viele der Entwicklungen waren nicht glaubwürdig. Schnell ist klar, wer für die Anschläge verantwortlich ist. Noch vor den Ermittelnden wissen wir, wen wir zu jagen haben – und bald ist auch die Reichsmordkommission im Bilde. Dementsprechend ist alles Weitere weniger packend als erhofft.

In „Die Früchte, die man erntet“ wollte ich in erster Linie wissen, wie es mit Billy weitergeht. Was das Thema angeht, musste ich mich gedulden, denn zunächst steht die Suche nach dem Heckenschützen im Fokus. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse um Billys Taten. Wenn ich das Buch in zwei Hälften teile, in den offiziellen Fall und in Billys Schicksal, war der zweite Teil deutlich spannender für mich.

Insgesamt gehen beide Hälften unbefriedigend zu Ende. Teil eins aus Gründen, die ich nicht nennen werde, Teil zwei, weil mir alles reichlich unspektakulär vorkam. Außerdem stand Sebastian sowas von auf dem Schlauch, ich konnte es nicht fassen. Hätte man hier mehr rausholen können? Ich behaupte: ja.
Die Geschichte endet abrupt. Die Cliffhanger habe ich als weniger wirkungsvoll empfunden als gewohnt. Ich werde die Reihe weiterverfolgen, weil sie insgesamt meine liebste ist, was dieser eine Band nicht geändert hat.

Neben den diversen Unglaublichkeiten, die sich sowohl auf den Fall als auch auf andere Punkte beziehen (z.B. auf Sebastians Verhältnis zu Tim, das andererseits immerhin etwas zum Spekulieren bietet), haben mich die vielen Wiederholungen gestört. Die Bilder aus Sebastians Traum wurden beispielsweise überstrapaziert.

Reihenfolge

Ich empfehle, die Reihe von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Man lernt die Beteiligten, ihre Beziehungen und Entwicklungen kennen und ist gespannter dabei. Im Übrigen spoilert dieser siebte Band u.a. entscheidende Erkenntnisse aus dem vorherigen, was das Miträtseln stark einschränkt. Außerdem machen die Cliffhanger am Ende aller Teile einen gewissen Reiz aus.

Die Reihenfolge der Sebastian-Bergman-Reihe lautet:

1 – Der Mann, der kein Mörder war
2 – Die Frauen, die er kannte
3 – Die Toten, die niemand vermisst
4 – Das Mädchen, das verstummte
5 – Die Menschen, die es nicht verdienen
6 – Die Opfer, die man bringt
7 – Die Früchte, die man erntet

Fazit

War okay. Die zweite Hälfte hat mir besser gefallen als die erste. Es gibt viele Wiederholungen und Unglaubwürdigkeiten. Ich bin gespannt, wie die Reihe weitergeht.

3,5/5!

Die Früchte, die man erntet: Kriminalroman

512 Seiten / ISBN: 978-3-8052-5089-4 / Übersetzung: Ursel Allenstein


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