Inhalt
In „Mein letzter Wunsch“ blickt Maggie Dawes zurück. Die krebskranke Reisefotografin verbrachte 1995/1996 einige Zeit auf der Insel Ocracoke vor der Küste North Carolinas. Sie war 16 und schwanger, wurde von ihren Eltern zu ihrer Tante Linda geschickt, um die Angelegenheit in aller Abgeschiedenheit über die Bühne zu bringen. Doch für Maggie wurde es mehr: Sie lernte Bryce Trickett kennen – und sammelte Erinnerungen, die sie ihr Leben lang begleiteten.
Ein trauriges Buch
Nicholas Sparks schreibt gefühlsbetonte Bücher. Es sind meist romantische Geschichten – und hier haben wir eine, die auffällig traurig daherkommt.
Wir lesen abwechselnd von Ocracoke im Jahre 1995/1996 und Manhattan im Dezember 2019.
1995 war Maggie 16, schwanger und deprimiert, weil sie von ihren Eltern fortgeschickt wurde. In der Gegenwart ist sie todkrank. Die Diagnose: Melanom im vierten Stadium. Krebs. Es gibt Details, die nicht für alle einfach zu ertragen sein werden, je nachdem, inwiefern man mit dem Thema bereits in Berührung kam und wie sensibel man reagiert. Wir erfahren gleich zu Beginn, dass es nicht mehr um Jahre geht. Es sind wenige Monate, die Maggie bleiben. Der Ausgang steht fest. Darauf sollte man gefasst sein.
Charaktere
Die Protagonistin hatte ein aufregendes Leben. Mit 15 wurde sie schwanger, mit 16 verbrachte sie die Zeit bis zur Geburt bei der älteren Schwester ihres Vaters, einer ehemaligen Nonne. Im Rahmen ihrer späteren beruflichen Tätigkeit hat sie die Welt gesehen. Maggie ist eine interessante Figur, ich konnte sie mir vorstellen.
Bryce ist ein charmanter Charakter, seine Familie war mir, ebenso wie Tante Linda, sympathisch. Ich bin allerdings niemandem besonders nahegekommen, was ich schade fand.
Maggies Familie aus Seattle sorgt dafür, dass es andere Eindrücke und nicht nur Positivbeispiele gibt.
Unglaubwürdig und vorhersehbar
Mit den Figuren bin ich klargekommen, obwohl mir etwas Nähe fehlte. Dass die Geschichte wenig glaubhaft ist, fand ich schlimmer. Ich konnte mich nicht damit anfreunden, wie Maggies Krankheit entdeckt wurde. Ich fand es unglaubwürdig, wie Mark Teil der Galerie und ein Vertrauter Maggies wurde. Es gab vieles, das mich nicht überzeugte, weil es sich unnatürlich anfühlte.
Im Übrigen ist die Story vorhersehbar bis zum Gehtnichtmehr. Selbstverständlich lediglich für die Leserschaft – die Beteiligten haben bis zur Enthüllung von außen keinen blassen Schimmer. Nun ja.
Berührend
Trotz des Gemeckers: Das Ende ist berührend und hat mich nicht kaltgelassen. Ich habe nicht geweint, aber es fehlte nicht viel. Das ist ein Pluspunkt, denn ich liebe es, wenn Bücher etwas mit mir machen, wenn sie mich treffen. Allerdings verdeutlicht es, dass mehr möglich gewesen wäre. Wenn die Charaktere noch überzeugender gewesen wären, die Geschichte nicht so unglaublich und voraussehbar, hätte mich das Ganze stärker ergriffen.
Typisch Nicholas Sparks?
Dies ist mein drittes Buch des Autors. Der Schreibstil ist simpel, ich bin jeweils schnell durchgekommen. Es gibt den einen oder anderen gefühlvollen Moment. Allerdings habe ich mich jedes Mal über die Figuren und die Vorhersehbarkeit beklagt. Darüber, dass wenig passiert. Es scheint sich zu wiederholen – vielleicht kommen wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Warum ich die Bücher trotzdem lese? Weil ich bei mehreren Verfilmungen seiner Romane Rotz und Wasser geheult habe. Das möchte ich nicht verschweigen. Das Potenzial, mich zu kriegen, ist da.
Für dieses Buch bedeuten meine Leseeindrücke: Wer die bisherigen Werke von Nicholas Sparks mochte, wird „Mein letzter Wunsch“ wahrscheinlich ebenfalls schätzen.
Fazit
Ich fand’s in Ordnung. Flüssig lesbar, aber auch absolut unglaubwürdig und vorhersehbar. Zum Ende hin sehr emotional.
3/5!
480 Seiten / 978-3-453-27175-3 / Originaltitel: The Wish / Übersetzung: Astrid Finke
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