Vom Ende der Einsamkeit – Benedict Wells

Inhalt

Ich hatte keine Ahnung, was mich in „Vom Ende der Einsamkeit“ erwartet, kannte nur den Titel und wusste, dass viele die Geschichte geliebt haben. Nun, nach dem Lesen, kenne ich den ergreifenden Inhalt – und ich weiß, dass ich zu den vielen gehöre.

Es geht um Jules und seine zwei älteren Geschwister. Sie sind noch Kinder, als sie ihre Eltern verlieren und ins Internat müssen. Wir lesen, wie das weitere Leben von Jules, Liz und Marty verläuft, wie sie alle drei unterschiedlich mit dem Schmerz umgehen. Und wir lesen von Alva, einer Mitschülerin, die es Jules schon früh angetan hat, die er aber wohl nie so ganz für sich gewinnen kann. Oder doch?

Berührend!

„Vom Ende der Einsamkeit“ ist ein berührendes Buch. Es hat mich Tränen gekostet. Und es wirft Fragen auf, stimmt nachdenklich. Wie sehr beeinflussen uns frühere Erlebnisse? Gibt es Dinge, die von Anfang an unveränderlich in uns sind, egal was passiert?

Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber ich habe das Gefühl, ich bin noch nie so durch ein Buch gesaust. Die Wörter waren alle die richtigen, ich bin nie irgendwo hängengeblieben, im Gegenteil, ich habe das alles in einem Schwung aufgesogen. Gestoppt habe ich nur bei Sätzen, die ich festhalten wollte, z.B.:

♥-Zitat: „‚Ja, aber das Gegengift zu Einsamkeit ist nicht das wahllose Zusammensein mit irgendwelchen Leuten. Das Gegengift zu Einsamkeit ist Geborgenheit.‘“ (S. 171)

Ich lese Bücher für gewöhnlich nicht mehrfach, aber dieses ist eine der wenigen Ausnahmen, bei denen ich es mir absolut vorstellen kann. Es ist eine so tiefgehende, so runde Geschichte, die wehtut, aber auch Hoffnung schenkt; eine Geschichte, die dazu ermutigt, ehrlich zu sich selbst zu sein, zu akzeptieren, dass Schmerz unweigerlich dazugehört und trotzdem bzw. gerade deshalb das zu tun, wovon man sich Glück verspricht – was auch immer das ist und wie wenig nachvollziehbar es für andere auch sein mag.

5/5!

Vom Ende der Einsamkeit (detebe)

368 Seiten / ISBN: 978-3-257-06958-7


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