Inhalt
„Mit jedem neuen Tag verliert meine Realität an Wert. […] Ich verschreibe mich den Verlockungen der Weltenflucht und stürze mich mit ganzem Herzen in die Unendlichkeit des Irrealen.“ (S. 219, „Erebos“).
Still und heimlich werden CDs ausgetauscht. Irgendetwas ist im Busche, das spürt Nick. Alle scheinen Bescheid zu wissen, doch niemand spricht es aus. Immer mehr Schüler bleiben dem Unterricht und Sportverein fern. Nick ist besorgt – und will teilhaben. Vielleicht kann er das Ganze ja auch stoppen? Dass er selbst in die Fänge des düsteren Computerspiels gerät, hätte er nicht gedacht…
Figuren
Protagonist Nick ist ein netter Jugendlicher, der vernünftig und reif erscheint. Sein Verhältnis zu den Eltern ist gut, er mag Basketball, weiß seinen Verstand und sein Herz einzusetzen. Kein typischer Mitläufer, kein sorgloser Mobber. Ein sympathischer Charakter! Es gefällt mir sehr gut, dass die Autorin ihn dahingehend gezeichnet hat, denn es zeigt, dass selbst jemand wie er von „Erebos“, dem Computerspiel, beherrscht werden kann.
Auch die anderen Personen sind gut gezeichnet, wirken authentisch.
Sucht
Angst, Ekel, Vernunft, alles wird überwunden, wenn man nur ein festes Ziel vor Augen hat. Das zeigt die Geschichte ganz deutlich. Hier haben die Jugendlichen nur das nächste Level und den großen Erfolg im Blick. Das Thema Sucht ist immer aktuell und ich finde es toll, dass Ursula Poznanski es in dieser Form aufgegriffen hat. Es gibt unbestreitbar viele Zocker auf der Welt, viele Menschen, die ihre gesamte Freizeit vor dem Bildschirm verbringen.
„Erebos“ fesselt die Spieler im Buch – und den Leser ebenso. Ich konnte mich kaum von dem Roman losreißen.
Kritik
Ein kleinen Kritikpunkt habe ich aber. Ohne zu viel zu verraten, möchte ich nur sagen: Die Liebesgeschichte fällt zu knapp aus und konnte mich daher nicht überzeugen.
Auch wenn die Auflösung nicht wirklich überrascht, bleibt das Ausmaß doch bis zuletzt verborgen. Insofern gestaltet sich das Finale extrem spannend.
Fazit
Beängstigend realitätsnah!
Auch von Ursula Poznanski
Von der Autorin habe ich ein weiteres Buch gelesen:
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